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Neurodiversität als Grundlage der Persönlichkeitsentwicklung

In diese Artikel zeigt Martin Bertsch auf, dass Vielfalt und Neurodiversität in der Geschichte des Menschen zugenommen haben. Neurodiversität ist eine wichtige Grundlage für Persönlichkeitsentwicklung.

Neurodiversität hat in der Geschichte des Menschen zugenommen

Schauen wir in der Geschichte der Menschheit zurück, können wir erkennen, dass sich die Vielfalt der Menschheit Schritt für Schritt entfaltet hat. Entlang den Bewusstseinsstufen archaisch, magisch, mythisch, rational und integral (vgl. Jean Gebser) hat die Arbeitsteilung zugenommen, die Vielfalt der kulturellen Lebensformen ebenso. Auch die Individualisierung ist in diesem Prozess ein wichtiger Schritt. Doch, nicht alle freuen sich über eine zunehmende Verhaltens-Diversität. 

Der Norm-Begriff als Verhinderer von Neurodiversität

In der Psychiatrie ist eine zunehmende Diagnose-Inflation zu beobachten. Immer mehr Verhaltens-Varianten gelten als krankhaft. Nehmen psychische Krankheiten tatsächlich zu, oder führt ein zunehmender Normierungs-Zwang zu immer mehr Diagnosen? Allen Frances hatte als US-amerikanischer Professor für Psychiatrie die vierte Revision des ‘Statistischen Handbuches für psychische Störungen (DSM)’ zu verantworten. Er gilt heute als einer der renommiertesten Kritiker der zunehmenden Diagnose-Flut, die gerade auch Kinder immer mehr erfasst (siehe auch Meinrad Bürke). Hier dazu ein interessanter Kurzbeitrag: 

Die Bewegung der Hochsensibilität als Beitrag zur Neurodiversität

In diesem Kontext ist die Basis-Bewegung der Hochsensiblen, Hochsensitiven oder neurosensitiven Menschen sehr bemerkenswert. 1997 postulierte Elaine Aron die Temperaments-Variante der ‘High Sensitivity’ (Hochsensitivität) mit den Merkmalen wie etwa einer detaillierteren Wahrnehmung, tieferen Verarbeitung von Wahrnehmungen, emotionalen Dünnhäutigkeit, erhöhter Empathie-Fähigkeit und verminderter Selbstwahrnehmung. Sie beschrieb Hochsensitivität aber nicht etwa als krankhafte Abweichung der Norm, sondern als Spielvariante der Natur. Damit wurde ein wichtiger Beitrag geleistet für eine Gegenbewegung zu einem gesellschaftlich steigenden Normierungsdruck. 

Die Bewegung der Neurodiversität

2011 prägte die Syracuse University in New York den Begriff der Neurodiversität (neurologische Vielfalt). «Das Konzept der Neurodiversität versteht also unter anderem Autismus, AD(H)S, Dyskalkulie, Legasthenie (…) als natürliche Form der menschlichen Vielfalt.» (Wikipedia). Die Öffnung des Konzeptes der Neurodiversität ist aus meiner Sicht sehr bedeutsam und die philosophische Grundlage unseres Integralen Tiefen Coachings und der Lebensmatrix. Sie ist das Neurodiversity-Modell schlechthin. 

Die Lebensmatrix als Modell der Neurodiversität

Als ich vor etlichen Jahren mit der brennenden Frage: «Wer bin ich wirklich?» beschäftigt war, kam in mir ein erstaunlicher Gedanke hoch: «Welche Optionen des Seins habe ich denn eigentlich?» Dieser Gedanke führte mich letztlich zu einem komplexen dreidimensionalen Menschen-Typen-Modell, das nicht nur die Vielfalt des menschlichen Seins abbildet, sondern auch eine logische Gesamtordnung dieser Seins-Möglichkeiten abbildet. 

Die Auseinandersetzung mit dem Lebensmatrix-Modell zeigte bald, dass Ziel des Menschseins die Ganzwerdung ist. Genau deshalb ist es so eminent wichtig, sich selber zu verorten, weil damit in einem holistischen, alles umfassenden Ganzheits-Modell auch die Schattenseiten, die ungelebten Seiten sichtbar werden und eine gezielte Potenzial- und Persönlichkeitsentwicklung systematisch angegangen werden kann. 

In einem kostenlosen Typen-Test ist es möglich, den exakten, dreidimensionalen Persönlichkeits-Typen zu ermitteln und eine subjektive Selbsteinschätzung als Diskussionsgrundlage für Coachings zu visualisieren. So ist es möglich, die Entwicklungspotenziale (Gegenfarbe) zu definieren und Strategien der persönlichen Reifung zu objektivieren. In Kursen und Coachings werden diese gezielten Persönlichkeitsentiwcklungs-Schritte gefürdert.

Die Auseinandersetzung mit der Lebensmatrix hat mir auch gezeigt, wie wichtig es ist, wider dem dominaten Normierungsdruck unserer Gesellschaft seine persönliche Einzigartigkeit zu entwickeln und letztlich als Gabe für andere wirksam werden zu lassen. Ganz nach dem Motto von Pablo Picasso: «Der Sinn des Lebens ist es, seine Gabe zu finden. Der Zweck des Lebens ist es, diese Gabe anderen zu schenken.» Pablo Picasso