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Eine Übung zur vegetativen Kompetenz

Eddie

Der Mensch hat natürlicherweise die Fähigkeit, als Reaktion auf äussere und innere Zustände über das vegetative Nervensystem körperliche Zustände zu verändern.

Einführung und grundlegendes Verständnis von Körperfunktionen

Das vegetative, autonome periphere Nervensystem steuert verschiedene Körperfunktionen. Der Parasympathikus oder Ruhenerv bewirkt eine Verlangsamung des Pulses und aktiviert den Verdauungstrakt, die Energie geht gleichsam nach innen, ins Zentrum. Der Sympathikus hingegen erhöht den Puls und Blutdruck und steigert den Muskel-Tonus und die Durchblutung der Muskulatur, die Energie geht nach aussen in die Peripherie. Wird der Sympathikus aktiviert, gehen wir in einen aktiveren Modus über, der ursprünglich meist Kampf oder Flucht bedeutet hat, wird der Parasympathikus aktiviert, gehen wir in einen entspannten Ruhemodus über. 

Eddie

Die Regulation des unwillkürlichen Nervensystems ist eine zentral wichtige Lebensfunktion, ich spreche hier von vegetativer Reagiblität. Sie zeigt sich zum Beispiel bei meinem Hund Eddie: Wenn Eddie schläft und ich mit der Zunge schnalze, ist er in Bruchteilen einer Sekunde auf den Beinen und wedelt mit dem Schwanz weil er weiss, dass wir spazieren gehen. Wenn ich am Morgen die Kinder wecke, zeigt sich derweil ein ungleich langsameres Reaktionsmuster. Generell ist die Regulation von Aktivierung und Entspannung, die vegetative Reaglbilität, bei vielen Menschen gestört im Sinne eines chronischen Stresszustandes. Der Sympathikus ist dabei dauerhaft überaktiviert, was grundlegende Ursache von vielen psychischen Beeinträchtigungen und chronischen Krankheiten ist. Es ist deshalb oft ein wichtiger Schritt, das vegetative Nervensystem wieder durch bewusste Impulse und ein Training beeinflussen zu können. Dies kann zum Beispiel mit Entspannungstechniken bewirkt werden. Durch bewusstes Beeinflussen der vegetativen Muster können wir eine vegetative Kompetenz fördern und damit eine wichtige Grundlage für eine gesundes Gleichgewicht legen. Emotionen und Emotions-Kontrolle spielen bei der vegetativen Regulation eine wichtige Rolle (siehe auch hier).

Die Übung

Unser Gehirn kann kaum zwischen unseren Vorstellungen und der effektiv die über die Sinne wahrgenommene „Realität“ unterscheiden. (siehe auch hier und hier). Wenn wir uns an ein angenehmes Erlebnis erinnern und dabei die Augen schliessen, bewirken wir in der Regel eine Aktivierung des parasympathischen Nervensystems. Wenn wir uns in gleicher Weise eine Stresssituation vergegenwärtigen, löst dies andere Muster im Körper aus, die verknüpft sind mit dem Sympathikus. Wir können also Wirkungen des unwillkürlichen Nervensystems direkt im Körper erfahren und entsprechend auch modulieren. Dazu ein kleines Experiment. Schauen Sie sich den Film unten (einige Sekunden) an und stellen Sie sich vor, dass Sie ein Downhill-Rennen machen… Welche Reaktionen zeigen sich im Körper?