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Diagnostik im Bereich der Hochsensibilität. Eine kritische Betrachtung und neue Lösungs-Ansätze


Hochsensibilität ist ein komplextes Erscheinungsbild mit vielfältigen Ausprägungen und Ursachen. Eine exakte und umfassende Diagnose, die Körper- und Verhaltensaspekte abgleicht, ist wichtige Grundlage eines wirkungsvollen Selbstentfaltungsprozesses. Diagnostisch besteht die Herausforderung, die beiden Aspekte Verhalten und Charakter-Struktur einerseits und Körper-Diagnostik andererseits abzugleichen, um zu einem ganzheitlichen Gesamt-Bild zu gelangen. Es geht darum, dabei wesens- und temperamentsmässige Aspekte zu unterscheiden von erworbenen Sensibilitäten, die ihre Ursache nicht selten in traumatischen Erfahrungen haben. Diese anspruchsvolle Unterscheidung verlangt viel Fingerspitzengefühl und Erfahrung. Der einzigartige Ansatz der Ganzheitlich Integrativen Visionsarbeit mit dem Lebensmatrix-Modell bietet dazu eine wichtige Verständnis-Grundlage und eine Orientierung in Hinblick auf eine harmonisierende Persönlichkeit

Werden Experten nach Hochsensibilität befragt, folgen oft Erklärungen wie: Hochsensible haben ein feineres Nervenkostüm, haben eine geringere Belastbarkeit, eine schmalere Komfortzone, reagieren sensibler auf äussere und innere Reize oder verarbeiten Sinneseindrücke langsamer und mit längerem Nachhall. Diese Erklärungen sind in der Lebenspraxis für beratende Fachleute oder Betroffene meist wenig hilfreich und bieten nur wenig mehr Substanz als das tautologische Argument: Hochsensible sind hochsensibel.

Wissenschaftliche Studien ergeben derzeit noch kein kohärentes Gesamtbild und führen im aktuellen Stadium oft zu mehr Fragen als zu Antworten. Dieses Vakuum führt zu einer diffusen Abgrenzung und ist Nährboden von Wildwüchsen in verschiedene Richtungen. In so manchen populärwissenschaftlichen Büchern werden denn auch eher Meinungen als wissenschaftlich erhärtete Fakten dargestellt.

Ungewollt kann so Hochsensibilität etwa zur Hoffnungsdiagnose für psychisch Beeinträchtigte werden, im Sinne von: „Früher sagte man mir, ich hätte eine Persönlichkeitsstörung, Depression, ADS oder posttraumatische Belastungsstörung, heute meine ich, dass ich „nur“ hochsensibel bin.“ Diese glorifizierende Selbstdiagnose kann psychotherapeutisch als Widerstand vor einer gesunden Veränderung verstanden werden. Klienten weigern sich damit, sich in einen heilsamen therapeutischen Prozess einzulassen, um ihr Selbstmanagement zu verbessern.

Diagnostische Unklarheiten führen aber auch Kritiker auf den Plan, die monieren, dass das Konstrukt der Hochsensibilität keine oder nur wenig Neuerungen im riesigen Feld der Psychopathologie, Charakter-, Persönlichkeits- und Temperaments-Modellen bietet. Hochsensibilität könne demnach auch zum Beispiel mit gängigen psychopathologischen Diagnosen wie Depression, posttraumatischer Belastungsstörung oder mit psychologischen Modellen wie den Big Five beschrieben werden (zum Beispiel Zusammenhänge mit Neurotizismus und Offenheit).

Zwischen diesen unterschiedlichen Positionen liegt wie so oft aus meiner Sicht die Wahrheit in der goldenen Mitte. Dabei sind griffige diagnostische Instrumente, die Licht ins Dunkel bringen, gefordert. Eine derartige Klärung könnte auch die immer grössere Kluft zwischen der Wissenschaft und Praxis schliessen. Zu oft hat die Wissenschaft aktuell ein Kommunikationsproblem: Erkenntnisse können vor allem Betroffenen, aber auch Fachleuten gegenüber leider zuwenig verständlich vermittelt werden. Aber die Probleme liegen nicht nur bei der Wissenschaft, sondern genau so bei den Praktikern, die den Markt mit einer inflationären Methodenvielfalt überschwemmen, wobei sich in diesem entstehenden und immer anonymeren Chaos leider nicht selten die am meisten hervortun, die nicht die grössten Erfolge verzeichnen, sondern am lautesten schreien.

Aktuell empfehlen Berater ihren Klienten zur Klärung der Betroffenheit von  Hochsensibilität oft HSP-Tests zu machen. Derzeit kursiert eine Vielzahl von verschiedenen einfachen Online-Tests, die sich meist mehr oder weniger vom ursprünglichen Fragebogen von Dr. Elaine Aron ableiten. Leider halten diese Tests nicht wirklich oder nur ungenügend wissenschaftlichen Kriterien stand. Ein verlässliches Testresultat soll aussagen, wieweit ein Kandidat tatsächlich hochsensibel ist aufgrund von definierten Kriterien (Items). Es genügt dabei nicht, dass sich der Kandidat selber als hochsensibel einstuft. Genau diese Abgrenzung von Selbsteinschätzung und objektiver Wirklichkeit ist in der Test-Praxis aber nicht einfach. So ist die Test-Frage: ‚Sind sie hochsensibel?’ nicht wirklich zielführend, weil die Antwort auf dieser Frage bloss eine Selbsteinschätzung wiedergibt. Durchschaubare Fragen wie: ‚Nehmen sie Töne oder Farben intensiver wahr als andere?’ bieten wenig mehr Schutz vor dem Zerrfaktor der Selbsteinschätzung.

In meiner Praxis als Berater zeigt sich zudem, dass es nicht nur wichtig ist, darüber Klarheit zu bekommen, ob jemand hochsensibel ist oder nicht. Genau so wichtig ist nämlich die Frage, warum jemand hochsensibel ist. Dies ist ein weiterer Punkt, zu dem die Wissenschaft im Anfangsstadium der Forschung aktuell noch wenig gesicherte Daten hat. Grundsätzlich kann Hochsensibilität genetisch bedingt, also vererbt und von Geburt an ein Charakter- oder Temperament-Merkmal sein. Es kann aber auch durch Umweltfaktoren und Prägungen erworben werden. So weis man, dass zum Beispiel traumatische Lebensereignisse und tiefe Krisen verbunden mit einem Stress-Übermass zu einer Hochsensibilität (oder neuropsychologischen Einschränkungen) führen können. Hierbei kann der Hippocampus als Filtersystem im Gehirn durch eine Überreizung geschädigt werden, was wiederum negative Effekte für die Gedächnisleistungen und das Fokussieren mit sich bringt. (vgl. auch Vortrag von Michael Portzky am 1. HSP-Kongress in der Schweiz, Interview >hier): 

Aus meiner Sicht gibt es generell vier mögliche Ursachen für Hochsensibilität:

  1. Hochsensibilität als grundlegene Charaktereigenschaft und Temperament, das genetisch bedingt ist.
  2. Hochsensibilität als biografischer Aspekt: Babys und Hochbetagte oder gar Sterbende sind hochsensibel (sehr prägsam und reizoffen). Es gibt bereits Hinweise aus der Forschung, dass mit zunehmendem Alter die Hochsensibilität zunimmt.
  3. Hochsensibilität als Folge von traumatischen Erlebnissen und tiefen seelischen Konflikten, die zu einer Vitalitätsminderung führen und somit die Resilienz gegenüber Störfaktoren vermindert.
  4. Hochsensibilität kann auch durch eine Achtsamkeitspraxis und Persönlichkeitsentwicklung erworben werden. Wer achtsamer, zum Beispiel durch eine aktive meditative Praxis, lebt, ist auch sensibler. Ich spreche in diesem Fall gerne von Hochsensitivität.

Die Eingrenzung und Abgrenzung der Diagnostik im Bereich der Hochsensibilität ist deshalb so wichtig, weil es im ersten Fall der temperaments-bedingten Hochsensibilität nicht darum geht, die Hochsensibiliät aufzulösen, sondern einen guten Umgang damit zu finden. Ziel dabei ist es, adäquate Coping-Strategien zu entwickeln und die Stärken der hochsensiblen Disposition besser zu nutzen, zum Beispiel, indem man ein geeignetes berufliches Umfeld findet, bei dem Stärken zum Tragen kommen und Schwächen nicht ins Gewicht fallen. Im 3. Fall allerdings geht es eben gerade nicht darum, sich mit den Symptomen und der Charakteristik dieser Art von Hochsensibilität abzufinden, vielmehr geht es darum, das Trauma und den damit verbundenen seelischen Konflikt aufzulösen.

In Bezug auf traumatische Lebensereignisse muss unterschieden werden zwischen Schocktrauma und Entwicklungstrauma. Ein Schocktrauma ist ein singuläres Ereignis wie zum Beispiel ein Unfall oder ein in sich abgeschlossenes Gewalterlebnis. Ein Entwicklungstrauma hingegen ist eine Folge von traumatisierenden Ereignissen, also ein traumatisierendes Muster. Sie können auch im frühkindlichen Stadium, also zum Teil vor den ersten bewussten Erinnerungen, stattgefunden haben. Es kann sich dabei zum Beispiel darum handeln, nicht genügend Zuwendung und Anerkennung bekommen zu haben, so dass sich eine schwache Bindung zu primären Bezugspersonen in der Kindheit aufgebaut hat. Dies hat meist zur Folge, dass das Ich keine Basis als Nährboden für eine gesunde Entwicklung finden konnte. Folge davon ist eine gestörte Beziehung zu sich selbst mit einem schwachen Selbstbewusstsein, Selbstwert, einer schwachen Ausprägung der Selbstanerkennung, Selbstaufmerksamkeit, Selbstfreundlichkeit und letztlich Selbstliebe.

Dieser Aspekt der Entwicklungstraumata wird aus meiner Sicht viel zu wenig beachtet. Nicht zu Unrecht wird hier auch von einigen Autoren von einer verdeckten Epidemie gesprochen, die letztlich Ursache von vielen bio-psycho-sozio-spirituellen Störungen ist und nicht selten als diffuse Ursache hinter psychosomatischen und chronischen Erkrankungen steckt. Gerade solche traumatischen Muster-Erfahrungen können auch einen transgenerationalen Charakter haben, das heisst, sie werden über Generationen weitervererbt. Die Prägung geschieht dabei bereits pränatal, vorgeburtlich. Wenn sich zum Beispiel eine Angststörung in einem kalten Familienumfeld herausgebildet hat, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass das erlernte Muster an die eigenen Kinder weitervermittelt wird, oder in umgekehrter Richtung die Eltern dieses angstfördernden Familien-Umfeldes ebenfalls ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Man kann sich an dieser Stelle zurecht fragen, wieweit wir in einem transgenerationalen traumatischen Nährboden unserer Kultur nicht alle geprägt und gehemmt sind von Traumata und  nicht wirklich proaktive Lebensmuster, sondern vor allem reaktive Überlebensmuster entwickelt haben. Als Mensch wären wir dann weit davon entfernt, unser volles Potential entfalten zu können.

Die Zusammenhänge von traumatischen Lebenserfahrungen und Hochsensibilität sind komplex und vielgestaltig. Hochsensible sind einerseits wohl verletzbarer und vulnerabler für traumatische Erfahrungen. Andererseits führen innere seelische Konflikte und Krisen wie unverarbeitete Traumata zu einer Vitalitätsminderung und dadurch wiederum zu einer höheren Sensibilität.

Autoren wie Franz Renggli betonen, dass die Gesellschaft generell traumatisiert ist und die Hochsensiblen unter den abgestumpften noch diejenigen sind, die in sich die gesunden Anteile einer Sensibilität bewahrt haben. Paradoxerweise scheint auch diese Hypothese schlüssig.

Die bisherigen Ausführungen zeigen, wie weit die Wissenschaft noch offene Fragen zu klären hat und wie komplex die Thematik der Hochsensibilität ist. An dieser Stelle der vielen offenen Fragen schlage ich für die Praxis von Menschen, die Hochsensible begleiten, eine phänomenologische Annäherung an die Hochsensibilität vor, eine Verortung in einem Gesamtfeld von verschiedenen Temperaments-, Verhaltens- und Charakter-Typen. Das daraus generierte ganzheitliche Verständnis mit vielfältigen Bezügen zum Beispiel zur alten griechischen Temperaments-Lehre möchte ich als Diskussionsgrundlage mit anderen Fachpersonen verstehen.

Beginnen wir mit einem Beispiel: Michael Jackson. Natürlich können wir Jacksons Hochsensibilität nicht belegen, vielmehr ist es ein Gefühl. An diesem Beispiel lässt sich aber einiges aufzeigen, was mir bedeutsam erscheint.

Im bestehenden reichhaltigen Filmmaterial bin ich auf eine Seite von Michael Jackson gestossen, die mich sehr erstaunt hat. Natürlich, wie kennen ihn alle, den extravertierten, extravaganten ‚King of Pop’, der mit seinen Mega-Shows Millionen in seinen Bann gezogen hat. Umso erstaunlicher ist es, dass Michael Jackson hinter der Bühne ein ganz anderes Bild von sich abgibt, das in einem Interview zum Ausdruck kommt. 

Interviewer: „Kannst du mir zeigen wie du tanzt? Wie machst du das?“
Jackson: „Oh Mann, ich bin scheu, ich traue mich nicht.“
Interviewer: „Steh auf und zeige es mir, komm schon.“
Jackson: „Okay.“ (Michael Jackson beginnt zu tanzen)
Interviewer: „Was geht dir durch den Kopf, wenn du tanzt?“
Jackson: „Nicht zu denken. Denken ist der grösste Fehler, du musst fühlen. Du wirst zum Bass, zur Trompete, zur Klarinette, zur Flöte, zum Schlagzeug.“
Interviewer: „Da wirst du fast zur physischen Verkörperung der Musik“
Jackson: „Ja, absolut.“

Jackson besitzt keine gefestigte Rolle, er wird zu allem, was er sich vorstellt. Es gibt keine Grenzen, er erfindet sich ständig neu und schöpft dabei aus einem unerschöpflichen Fundus aus der inneren Welt der Vorstellungen. In Jackson ist ein ein „fluides Selbst“ spürbar, das alles werden kann, was es sich vorstellt: Es ist letztlich nicht mehr Jackson, den wir erleben, Jackson ist ein medialer Kanal für eine Welt aller Möglichkeiten in ihm, eine Welt, die erscheint und wieder verblasst, ein stetiger Wandel als Teil seiner gigantischen Shows.

Mit Sicherheit wurde Jackson früh von seinem ehrgeizigen Vater und dann von der Musikindustrie ausgenutzt und seiner Kindheit beraubt: eine traumatische Lebenserfahrung (davon später mehr). Andererseits zeigt Jackson auch von seiner körperlichen Gestalt her Anzeichen einer Hochsensibilität.

Wenn wir davon ausgehen, dass Hochsensibilität ein Temperament ist, zeigt sich diese Charakteristik nach der alten Temperamenten-Lehre in der Gestalt, im Gesicht und im gesamten Erscheinungsbild eines Menschen. Am einfachsten lässt sich dies an den drei Grundformen der menschlichen Leib-Erscheinung charakterisieren, dem ektomorphen, mesomorphen und endomorphen Körpertypen.

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Diese Einteilung geht auf die Keimblatt-Entwicklung in der Embriologie zurück. Auf diese Einteilung bezog sich zum Beispiel auch Carl Huter in seiner Lehre der Physiognomie. Huter wiederum beeinflusste die Konstitutionspsychologie von Ernst Kretschmer. Letztlich bezog sich auch Rudolf Steiner in seiner Dreigliederung (Trichotomie) auf die Tatsache, dass Menschen entweder das Nervensystem (Ektomorph), das rhythmische System (Mesomorph) oder das Verdauungssystem (Endomorph) besonders gut ausgebildet haben. Der Mensch bewegt sich zwischen Geist und Materie, wobei die geistigen Menschen dem ektomorphen und die irdischen Menschen dem endomorphen Typen entsprechen.

Die Körperdiagnostik ist aber nur ein Aspekt der Eingrenzug der Hochsensibilität. Natürlich dürfen auch Charakter- und Verhaltens-Aspekte nicht unberücksichtigt bleiben. Als Bezugsmodell eignet sich in meiner Praxis hierzu das von mir ausgearbeitete Lebensmatrix-Modell mit Bezügen zur alten humoralpathologischen Temperamenten-Lehre von Hippokrates von Kos. Entsprechend einer Strömung in der griechischen Philosophie um Platon und Aristoteles und mit Bezug zur auyurvedischen Lehre gehe ich aber davon aus, dass es neben den viel Elementen Erde, Wasser, Luft und Feuer auch noch ein fünftes Element, den Äther als Ur-Element gibt. Insofern habe ich die alte Temperamenten-Lehre erweitert, wobei das fünfte Temperament der geistig feine Äther-Typ ist, der dem Hochsensiblen entspricht. In der Gesamtschau Ergeben sich folgende Bilder:

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Das kristalline Feld entspricht dem Geistigen, dem Äther-Bereich des höheren Selbst (Kopf, Nervensystem), der Farbbereich dem Seelischen, mittleren Selbst (Herz, rhythmisches System) und das Dunkle dem Materiellen, dem niederen Selbst (Bauch, Verdauungs- und Gliedmassen-System). Im mittleren Farb-Bereich befinden sich die vier klassischen griechischen Temperamente als Mischungen der Charakteristika warm, kalt, trocken und feucht. Aufgegliedert in die sieben Farbfelder können wir verschiedene Archetypen zuordnen.

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Hochsensible können auf der Grundlage des Lebensmatrix-Modells wie folgt beschrieben werden. Hochsensible sind…

  • Geist-Menschen mit einer starken Ausprägung des Nervensystems
  • Äther-Typen, körperlich meist feingliederig (Gesicht und Hände)
  • farbpsychologisch gesehen kristallin, was alle Farben enthält, entsprechend sind Hochsensible sehr vielfältig und offen und haben einen breiten Fokus (Scanner-Typen nach Barbara Sher)
  • schnell schwingend, innerlich sehr aktiv
  • haben einen starken Bezug zu philosophischen und religiösen, letztlich spirituellen Fragen (Paradies-Gen nach Jutta Böttcher)
  • sind künstlerisch-ästhetische orientiert
  • haben einen starken Hang zu Harmonie und Ausgleich (der Farben)

Das Entwicklungsfeld der Hochsensiblen ist die Materie, die Inkarnation oder Verkörperlichung, der Ausbruch aus dem Rückzugsgebiet des Geistigen in das „dunkle“ (nicht wertend) Materielle. Der Weg führt vom Himmlischen, griechisch Aither zum Materiellen, zur Gaia.

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Energie- und körpertherapeutisch ergibt sich die Aufgabe der Erdung, die Bewegung vom überaktiven (überhitzten) Kopf in den Bauch und Beckenbereich. Verschiedene Therapeuten (Shiatsu, Akupunktur, Atemtherapie und reichianische Körperarbeit) haben in Gesprächen mir gegenüber diese Hypothese unabhängig voneinander bestätigt. Es geht um die Stärkung des Willenssystems gegenüber dem Denken. Ein Prozess, aus einer ängstlichen Zurückgezogenheit eine mutig kraftvolle und aufrichtig starke  Lebenshaltung zu entwickeln. Ganz im Sinne des Werbefilms ‚Dare Change‘: 

Der endomorphe Typ zeigt sich geerdet, selbstbewusst. Im Sinne eines Gleichgewichtes soll der Hochsensible genau diese Qualitäten integrieren, das heisst, es geht darum, Aspekte wie Selbstachtsamkeit, Selbstbewusstsein, Selbstachtung, Selbstfreundlichkeit und letztlich Selbstliebe zu stärken und zu entwickeln. 

Aus meiner Sicht und Erfahrung heraus eigenen sich dabei besonders Körper- und emotionszentrierte Therapie- und Selbstmanagement-Methoden, währenddem die klassische Gesprächstherapie oft weniger wirksam und indiziert ist. Durch die hohe (Selbst-) Reflexivität der Hochsensiblen sind auch achtsamkeitsbasierte Methoden oder Ansätze aus dem Hypnose-Bereich sehr gut geeignet.

Hochsensibilität ist keine Krankheit, sondern eine wertvolle Disposition, die, wenn sie erkannt und bewusst eingesetzt wird, für sich selber und die Welt äusserst kostbar und wertvoll ist. Natürlich bietet die Charakteristik der Hochsensibilität auch Entwicklungs-Herausforderungen bis hin zu notwendigen therapeutischen Prozessen, um Verletzungen zu heilen und unwillkürliche negative Muster zu transformieren. Begleiter dieses Prozesses brauchen dabei viel Fingerspitzengefühl, aber auch eine gut dosierte Portion Sicherheit und Bodenständigkeit. Eine umfassende Diagnostik, bei der nicht abstrakte Tests, sonderen das unmittelbare und komplexe empathische Erfühlen des Menschen (humanistische Psychologie) im Vordergrund steht, ist dabei eine unabdingbare Grundlage eines wirkungsvollen Entfaltungsprozesses. Der Ansatz der Ganzheitlich Integrativen Visionsarbeit mit dem Lebensmatrix-Modell bietet dabei eine wertvolle Grundlage.

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