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Von der Bedeutsamkeit der Utopie

Viele unterschätzen die Wichtigkeit und Kraft der Utopie und halten selbst dann an Strategien fest, wenn schon längst klar geworden ist, dass sie in den Abgrund führt. Man erzählt, dass Walt Disney, der Erfinder der Mickey Mouse und Gründer eines Film-Imperiums, gerade deshalb so viel Erfolg hatte, weil der eben auch träumen konnte. Aber nicht nur dies: Er war auch ein gnadenloser Perfektionist und kraftvoller Macher. Sein Geheimrezept: Die richtige Mischung von Utopismus, Realismus und Pragmatismus (siehe auch Disney Modell). 

Wer nicht seine Träume als Ausgangspunkt nimmt, weiss nie, ob Strategien und Umsetzungsschritte wirklich authentisch sind! Andererseits geht es natürlich auch nicht darum, Luftschlösser zu bauen, sondern Ideen eben auch auf die Welt zu gebähren. 

Eine Anekdote von Thomas Heinle illustriert die richtige Mischung dieser Elemente bildhaft (siehe Soziale Innovation, Eine Serie in brand eins, Folge 7: Neue Arbeit von Peter Laudenbach)

Ein ungelernter Hilfsarbeiter in München, ohne Führerschein, dafür mit einem Alkoholproblem, länger als ein Jahr arbeitslos… Doch dieser Mann hat seinen Traumjob gefunden: Als Baggerfahrer auf einem Schrottplatz. Er verdient nicht mehr, als die Höhe seiner Arbeitslosen-Taggelder, aber er ist zufriedener. Wie ist es dazu gekommen? Er wurde nach seinem Traumberuf gefragt und antwortete ‚Rennfahrer‘. Viele würden an diesem Punkt die Hände verwerfen und für mehr Realitäts-Sinn plädieren, wobei dann gerade auch die Motivation und Energie nicht selten auf der Strecke bleiben und für alle nicht viel mehr als der graue Alltag bleibt. Nicht so bei Thomas Heinle: Er arbeitet aus dem kaum realisierbaren Traum den Kern der Bedürfnisse heraus. Und der kann durchaus recht unterschiedlich sein, bei verschiedenen Menschen und ein und dem selben Traum: Ist es der Wettkampf, sind es sie schönen Frauen an der Boxe, die Geschwindigkeit, die Technik, der Rummel, die Reisen, der Ruhm… Bei Heinles Mann waren es die 500 PS im Rücken, die Kraft durch die Maschine! Und die hat er ja gefunden. Nur braucht die Umsetzung der Träume in die Realität nicht selten kreative Lösungen…