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Ubuntu, der empathische Mensch

Der Mensch war erfolgreich, weil er empathisch war: „Empathie, Mitleid und nicht zuletzt Einfühlung (müssen) aber als ganz wesentliche Bestandteile eines Spektrums von Anpassungen (gelten) (…), die den Menschen so überaus erfolgreich gemacht haben. Die Menschheitsgeschichte avanciert damit zu einem guten Anteil zur Empathiegeschichte. (…) Der Mensch ist und war immer zuallererst Empath: Homo Empathicus.“ (Shumon T. Hussain, 2013)

In Afrika ist diese Gesinnung noch als „Ubuntu“ bekannt: 

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 Ubuntu schildet Nelson Mandela auch als Grundhaltung, die er als Kind noch gelernt hat: 

Dazu eine Geschichte aus Afrika. Ein Anthropologe bot Kindern eines afrikanischen Stammes ein neues Spiel an. Er stellte einen Korb voller Obst in der Nähe eines Baumes und sagte ihnen, wer zuerst dort ist, gewinnt die süssen Früchte. Als er ihnen das Startsignal gab, liefen sie alle zusammen und nahmen sich gegenseitig an den Händen, setzte sich dann zusammen hin und genossen ihre Leckereien. Als er sie fragte, weshalb sie so gelaufen sind, wo doch jeder die Chance hatte, die Früchte für sich selbst zu gewinnen, sagten sie: „Ubuntu: Wie kann einer von uns froh sein, wenn all die anderen traurig sind?“ Ubuntu in der Xhosa-Kultur bedeutet: „Ich bin, weil du bist, und ich kann nur sein, wenn du bist.“

Bemerkenswert ist auch die „afrikanische Gerichtsbarkeit“, die geprägt ist von einer Kultur der positiven Wertschätzung: Wenn ein Stammesmitglied der Babemba in Südafrika ungerecht gewesen ist oder unverantwortlich gehandelt hat, wird er in die Dorfmitte gebracht, aber nicht daran gehindert wegzulaufen. Alle im Dorf hören auf zu arbeiten und versammeln sich um den „Angeklagten“. Dann erinnert jedes Stammesmitglied, ganz gleich welchen Alters, die Person in der Mitte daran, was sie in ihrem Leben Gutes getan hat. Alles, an das man sich in Bezug auf diesen Menschen erinnern kann, wird in allen Einzelheiten dargelegt. Alle seine positiven Eigenschaften, seine guten Taten. Seine Stärken und seine Güte werden dem Angeklagten in Erinnerung gerufen. Alle, die den Kreis um ihn herum bilden, schildern dies sehr ausführlich. Die einzelnen Geschichten über diese Person werden mit absoluter Ehrlichkeit und großer Liebe erzählt. Es ist niemanden erlaubt, das Geschehene zu übertreiben und alle wissen, dass sie nichts erfinden dürfen. Niemand ist bei dem, was er sagt, unehrlich und sarkastisch. Die Zeremonie wird so lange fortgeführt, bis jeder im Dorf mitgeteilt hat, wie sehr er diese Person als Mitglied der Gemeinschaft schätzt und respektiert. Der ganze Vorgang kann mehrere Tage dauern. Am Ende wird der Kreis geöffnet und nachdem der Betreffende wieder in den Stamm aufgenommen worden ist, findet ein fröhliches Fest statt. (Quelle Geschichten-Netzwerk)

Vielleicht etwas, das wir auch wieder-erlernen könnten und sollten, gerade auch in der sich anbahnenden Europa-Krise.