Skip to main content

Tit for Tat

Sind Sie manchmal in zwischenmenschlichen Interaktionen unsicher, wie Sie sich verhalten sollten? Möglicherweise kann sich der Versuch lohnen, die Tit for Tat-Strategie von Anatol Rapoport anzuwenden, sei es im beruflichen wie auch im familiären Umfeld: 

Tit for Tat ist ursprünglich eine englische Redewendung, die zuerst im 16. Jahrhundert in der Form „tip for tap“ belegt ist. Beide Wörter bedeuten Schlag oder Stubser. Die Redewendung kann mit „Zug um Zug“, „Wie du mir, so ich dir“ (im Sinne von: „Gleiches wird mit Gleichem vergolten“) übersetzt werden. Tit fort Tat ist aber eine freundliche Strategie, bei der Kooperation im Vordergrund steht. Jemand, der die Tit-for-Tat-Strategie der Reziprozität von Rapoport anwendet, beginnt die Interaktion mit einem kooperativen Spielzug. Danach macht ein Tit-for-Tat-Stratege jeweils den letzten Zug des andern Spielers nach, spiegelt also kooperatives oder unkooperatives Verhalten zurück. (weiterlesen unten klicken)

Nach Robert Axelrod, der die Theorie einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich machte, erfüllt Tit for Tat vier Eigenschaften:

  • Klarheit
  • Nachsichtigkeit
  • Freundlichkeit
  • Provozierbarkeit

Tit for Tat ist klar und einfach, da diese Strategie aus nur zwei sehr einfachen Regeln besteht. Die Strategie ist nett, insofern jede Interaktion freundlich beginnt. Sie ist provozierbar, das heisst, sie lässt unfreundliches Verhalten eines Gegenspielers nicht unbestraft. Und sie ist nachsichtig, denn sie reagiert nicht nachtragend und ist bereit, die Kooperation wieder aufzunehmen.

Ein Beispiel: Ich gehe mit dem Hund ohne Leine spazieren und begegne einem Hundebesitzer mit einem aggressiven Hund. Die Hunde geraten aneinander und der Hundebesitzer reagiert wütend mit der Forderung, meinen Hund an der Leine zu führen. Bei der nächsten Begegnung ist mein Hund angeleint, der Hundebesitzer grüsst mich aber nicht. Nach der Tit for Tat-Strategie grüsse auch ich fortan den Hundebesitzer nicht mehr einfach so, achte aber auf Zeichen der Entspannung, auf dass ich dem Kollegen sofort wieder freundlich begegnen kann, wenn sich seine Stimmung mir gegenüber aufhellt.

Diese Stratgie ist sehr hilfreich für Menschen, die anderen gegenüber überfreundlich sind und sich so ausnutzen lassen.