Skip to main content

Innere Ruhe und Kraft in bewegten Zeiten


Diese Geschichte mag etwas eigenartig klingen. Es sind zwei Texte, die ineinandergewoben sind. Einmal ist es ein Text zum Tibet-Konflikt (NNZ-Folio-Artikel). Es ist ein Text, der von vielen Grausamkeiten berichtet, die das äussere Leben manchmal bereithält. Zum anderen ist es ein Text, der Dich innerlich in eine tiefere Ebene der Entspannung und des Verbundenseins mit Dir und der Welt führt. Es mag seltsam anmuten, dass gerade diese so unterschiedlichen Texte zusammengefügt werden. Es entsteht so ein Spannungsfeld von Spannung und Entspannung, von Gewalt und Gelassenheit. Die Geschichte zeigt so auf, dass wir Spannung nicht mit Gegenspannung beantworten müssen, sondern mit Gelassenheit.
Die Technik dieses Ineinanderwebens entspricht hypnotischen Einstreutechniken nach Milton Erikson, die eine sehr hohe Wirksamkeit auf der Ebene des Unbewussten entfalten können. Beim Lesen geht es darum, die eine Textebene von der anderen sprachlich auseinanderzuhalten, zum Beispiel mit unterschiedlichen Tonlagen. Deshalb sind für den Leser beide Texte auch farblich gekennzeichnet. Beim Zuhören mag dadurch eine Verwirrung entstehen, unser Verstand kann die beiden Textebenen logisch nicht zusammenfügen. Gerade in dieser Verwirrung liegt aber die Chance, neue Bilder auf einer tieferen Ebene zu verankern. Der Text, so wie er verfasst wurde, ist einzig auf eine tief reichende Wirkung im Unbewussten ausgelegt und nimmt nicht politisch Stellung zur Tibet-Frage.

Innere Ruhe und Kraft in bewegten Zeiten (pdf)

Text:

Das Drama beginnt mit einer ungewöhnlichen Einladung (Du wirst vom Leben manchmal auf ungewöhnliche Weise eingeladen, tiefere Lernerfahrungen zu machen. Je tiefer deine Lernerfahrung, ums schmerzlicher sind manchmal diese). Die chinesische Volksbefreiungsarmee bittet im März 1959 den 14. Dalai Lama, einer Theateraufführung außerhalb der tibetischen Hauptstadt Lhasa im militärischen Hauptquartier beizuwohnen. Zunächst verschiebt der 23-jährige Tenzo Gyatso die Einladung, (Du kannst die Einladungen des Lebens, Erfahrungen zu machen oder nicht, annehmen oder ablehnen. Annehmen bedeutet manchmal Schmerz und Wachstum, ablehnen heisst oft Schutz, aber auch verharren) schliesslich einigt man sich auf den 10. März. Das Seltsame: Die chinesischen Armeeoffiziere fordern, dass das geistliche und weltliche Oberhaupt der Tibeter seine Leibgarde zu Hause lässt und auf eine öffentliche Zeremonie für seine Prozession zum Hauptquartier verzichtet. Eine solche Aufforderung zum Traditionsbruch hatte es noch nie gegeben. (Wenn wir uns auf Lernerfahrungen einlassen, sind wir oft mehr beschützt als wir glauben. Viele sprechen vom Behütetsein durch einen Schutzengel, der uns Kraft zuströmt.).

Ein Teil der tibetischen Bevölkerung ahnt sofort, dass hier etwas nicht mit rechten Dingen zugeht. (Deine Seele weiss durch die Kraft der Intuition genau, was richtig ist und was nicht, weiss, welche Lernerfahrungen für Deinen inneren Fortschritt wichtig sind). Schnell machen Gerüchte über eine mögliche Entführung des Dalai Lamas die Runde. Etwa 300.000 Tibeter kommen daraufhin vor seiner Residenz zusammen und versuchen, ihn vom Besuch der Theateraufführung abzuhalten. Mehrere Tage verharren sie vor dem Palast, ins Theater geht der Dalai Lama schliesslich nicht. (Die innere Reise zur Erfahrung, dass es auch im Trubel der äusseren Welt möglich ist, innerlich ruhig und gelassen zu bleiben, beginnt hier und jetzt. Du kannst Dich nun innerlich zurücklehnen, tief durchatmen, ein befreiendes Atmen, und Du spürst, dass die Anspannung von Dir abfällt, du immer mehr und tiefer loslassen und dich entspannen kannst).

Chinas Anspruch auf Tibet erstarkt nach Gründung der Volksrepublik. Schon Jahre vorher erhob China Anspruch auf Tibet. (Oft hat bislang Dein Verstand Dein Innenleben bestimmt. Nun möchte ich Dich in eine tiefere Erfahrung begleiten, in der Deine Seele, Dein wahres Ich, seine Wirksamkeit in Dir entfaltet und mehr und mehr Raum beansprucht. Dies ist möglich, durch eine tiefe Entspannung). Die tibetische Unabhängigkeitserklärung von 1913 betrachtete das Reich als völkerrechtlich unwirksam. War es in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts abgelenkt durch Bürgerkriege und den Zweiten Japanisch-Chinesischen Krieg, erwachte nach der Gründung der Volksrepublik China im Jahr 1949 das Besitzdenken der Kommunistischen Partei. (Vielleicht mag es auch in Deinem Inneren hie und da noch Unruheherde mit Begehrlichkeiten oder Spannungen geben. Aber Deine Seele kann trotzdem eine tiefe Gelassenheit entwickeln und in eine innere Ruhe von bislang kaum vorstellbarem Ausmass eintreten).

Im Herbst 1950 marschierte China im tibetischen Chamdo ein. (Selbst wenn Teile in Dir sich auflehnen…) Dem hatten die schlecht ausgerüsteten Tibeter kaum etwas entgegenzusetzen. (kann Deine Seele innerlich vollständig ruhig, ja gerade in der Abgrenzung zur Unruhe noch ruhiger werden, ohne sich auflehnen oder wehren zu müssen). Tibets darauffolgender Hilferuf an die Vereinten Nationen verhallte ungehört. (Genauso kann auch Deine Seele die innere Unruhe und Angst unbeantwortet lassen). Nach und nach machte China seinen Einfluss auf Tibet stärker geltend. (Auch Deine Seele gewinnt an Raum und Macht, gerade durch das ruhige und gelassene Zulassen). Nach dem 17-Punkte-Abkommen von 1951 sollte Tibet im Reich der Mitte aufgehen. (Auch Du spürst nun kraftvoll und unmissverständlich deine Mitte, ein inneres, starkes strahlendes Zentrum, unberührbar von aller Unbill und…). Aus tibetischer Sicht ist das Abkommen heute ungültig, da es unter militärischem Druck Chinas zustande kam. (…Du wirst Dir immer klarer, dass auch Du keine Zugeständnisse mehr machst an Stimmen der inneren Unruhe.) Zunächst schien China dabei noch Zugeständnisse zu machen: Tibets regionale Autonomie und Religionsfreiheit sollten ebenso erhalten bleiben wie das bis dato existierende politische System. (Fest und klar weitet sich Deine Seele, der oder die Du bist, dein ICH BIN, und aus einem Gefühl der Allverbundenheit umarmst Du innerlich das Leben).

Doch schon im Herbst 1951 stationierte die Volksbefreiungsarmee in Lhasa fast ebenso viele Soldaten wie Tibet Einwohner hatte. (Das innere Ich Bin macht in Dir unmissverständlich seine sanfte aber unbeugsame Macht deutlich und verdrängt alles Dunkel kraftvoll). Das neu geschaffene Autonome Gebiet Tibet wurde als chinesische Provinz behandelt und der Versuch der KP, Volkskommunen zu errichten und Nomaden sesshaft zu machen, sorgte bei der Bevölkerung für Unmut. (Aus dieser Position der Kraft gelingt es Dir, Dich für Werte zu entscheiden, die für Dich stimmig sind: Gesundheit, innere Ruhe…). Bereits 1955 schlug die chinesische Armee erste Proteste blutig nieder. (…und Gelassenheit, Mitgefühl und Liebe, Weisheit und göttliche Kraft).

Als nun vier Jahre später der Dalai Lama ohne Schutz seine Residenz verlassen soll, protestieren Gegner der chinesischen Herrschaft am 12. März auf Lhasas Strassen. Das Militär auf beiden Seiten bereitet sich auf eine Auseinandersetzung vor. (Selbst Spannungen und Zwiste der äusseren Welt können die unbeugsame Kraft Deines Inneren nicht berühren oder irritieren. Wie ein Fels in der Brandung stehst Du, steht dein ICH BIN da, …). Auch vor dem Norbulingka, der Sommerresidenz des Dalai Lama, bringt das chinesische Militär Teile seiner Artillerie in Stellung. Als die Residenz am 17. März beschossen wird, flüchtet der 14. Dalai Lama mit Hilfe des tibetischen Militärs ins indische Exil nach Dharamsala. (von der Angst des äusseren Selbstes vollständig unberührt. Kraftvoll, strahlend, ganz und gar Licht).

Zwei Tage dauern die darauffolgenden Kampfhandlungen, in denen die zahlenmäßig stark unterlegene tibetische Armee keine Chance hat. (Stark, in sich ruhend, unberührt, alles einhüllend, um die Verbundenheit allen Seins wissend und in dieser Allverbundenheit seiend, …) Chinas Volksbefreiungsarmee bombardiert die Hauptklöster in Lhasa, in denen viele Mönche unter den Trümmern begraben werden, entwaffnet die übrig gebliebenen Leibwächter des Dalai Lama und richtet sie öffentlich hin. (absolut geschützt und unberührt, was auch in der äusseren Welt immer geschehen mag,). Viele Mönche und Sympathisanten werden festgenommen oder gleich getötet, (strahlend, wie eine Sonne alles Leben tränkend) ihre Klöster und Tempel stehen offen für Plünderer. (aus einem unerschöpflichen inneren Quell sich nährend). Allein auf tibetischer Seite fordert der Aufstand rund 86.000 Tote, eine gewaltige Zahl bei etwa zwei Millionen Einwohnern. (Gewaltig, unermesslich gross ist dieses innere Gefühl der All-Liebe).

Die Folgen dieses blutigen Konflikts sind bis heute zu spüren. 1965 rief China die Autonome Region Tibet aus. Während der chinesischen Kulturrevolution in den 60’er und 70’er Jahren zerstörten die roten Garden nahezu alle Klöster und Kulturdenkmaler. (Anhaltend klingt dieses innere, mächtige Gefühl des Einsseins in Dir weiter, konserviert in deinem Herzen). Immer wieder kommt es zu Unruhen, gerade wenn sich der Tibetaufstand jährt.

Im vergangenen Jahr lieferten sich chinesische Militärs und tibetische Mönche besonders brutale Auseinandersetzungen. (Du kannst die Macht des Einsseins mit Deinem göttlichen Kern immer wieder aufrufen, gerade auch wenn Herausforderungen anstehen). Wenige Monate vor Beginn der Olympischen Spiele befand sich die Gegend um Lhasa in einem bürgerkriegsähnlichen Zustand. (Dieses Gefühl des Einsseins ist tief, ganz tief in Dir verankert, unberührbar für alle äussere Unruhe und kann immer, wenn Du es brauchst und benötigst wieder aufgerufen werden). Das chinesische Militär schoss auf unbewaffnete Demonstranten, nach exiltibetischen Angaben kamen mehr als 200 Tibeter ums Leben, aber auch Dutzende von Chinesen wurden von Tibetern getötet. Während der Dalai Lama seit eh und je zu gewaltlosen Protesten aufruft, sehen viele junge Tibeter Gewalt mittlerweile als einzige Möglichkeit. (Wie Lazarus ersteht dieses Gefühl der All-Liebe und All-Verbundenheit, einer lichten Tiefe in Dir und wird lebendig, wirksam und stark, wenn Du es aufrufst. Und Du weisst mit absoluter Sicherheit, dass dies wahr ist).