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Echte Werte schaffen wie die Bienen

Biene

Von Tim Schlenzig, myMONK

„Wer seinen Wohlstand vermehren möchte, der sollte sich an den Bienen ein Beispiel nehmen. Sie sammeln den Honig, ohne die Blumen zu zerstören. Sie sind sogar nützlich für die Blumen. Sammle Deinen Reichtum, ohne seine Quellen zu zerstören, dann wird er beständig zunehmen.“

Gautama Buddha

Biene

Vielleicht bist Du unzufrieden in Deinem Job und träumst davon, Dich selbstständig zu machen. Von Deiner Leidenschaft zu leben, von dem, was Dir wirklich am Herzen liegt. Frei zu sein. Selbst entscheiden zu können über Deine Zeit und Dein Tun.

Vielleicht bist Du Dir gleichzeitig unsicher, ob und wie Du Dich erfolgreich selbstständig machen kannst, denkst über Business-Pläne nach, über Marktanalysen, Finanzierungen und Rechtsformen, fühlst Dich überfordert von den vielen Anforderungen und Möglichkeiten, denen sich Gründer gegenüberstehen sehen.

Dieser Artikel wird Dir dabei helfen, klarer zu sehen und Deine Aussichten auf eine erfolgreiche Gründung zu erhöhen. Er handelt auch von Bienen, Blumen und Business, vor allem aber von Dir, Deinen Zielen und Deinem Einfluss in der Welt.

Eine Frage, besser als jeder aufgeblähte Business-Plan

Der typische Gründer hat eine grobe Geschäftsidee und macht sich zu Beginn daran, einen Business-Plan auszuarbeiten, der ihm Gewissheit über seine Chancen verschaffen soll. Aus meiner Sicht ist das ein gefährlicher Irrweg, denn ein Business-Plan setzt oft am falschen Punkt an.

Was Business-Pläne angeht, so kann ich nur beim Thema Online-Business mitreden, aus eigener Erfahrung und der Erfahrung von mir beratener Unternehmen. Dort waren alle Pläne, meine und die der Beratungskunden, nicht viel mehr als Luft. Werden Umsätze und Gewinne im Online-Business kalkuliert, dann liegen dem immer Annahmen über die Besucherzahlen der Webseite zugrunde – und die entwickeln sich in der Regel unberechenbar.

Ich glaube jedoch, dass es Alternativen gibt. Einen Weg zum Erfolg eines Unternehmens, der mehr Sicherheit bietet, als es alle gigabytegroßen Excel-Tabellen und PowerPoint-Charts vermögen. Einen Weg, an dessen Kreuzungen man immer wieder dieselbe eine Frage beantwortet: „Wie kann ich echten Wert für andere schaffen?“ Und nicht in erster Linie: „Wie kann ich Geld verdienen?“

Um beim Bild mit den Bienen und den Blumen zu bleiben: Die Frage nach dem Geld ist deswegen gefährlich, weil sie uns von wertschaffenden Bienen, die Blüten bestäuben und Honig erzeugen, zu Parasiten macht, denen es egal ist, was mit der Blume passiert. Die leidende Blume, von einem Parasiten befallen, würde es den anderen Blumen mit ihrem Klagen verkünden: „Vorsicht, hier ist ein Parasit unterwegs.“ Und schon bald würde der Parasit keine neue Blume mehr finden und müsste sich davonmachen, auf die Suche nach einem anderen Feld, auf dem die Blumen noch nicht Wind von ihm bekommen haben. Er muss immer wieder bei null beginnen. Am Ende seines Lebens wird der Parasit zurückschauen und bemerken: „Ich habe immer nur gefressen, bald werde ich sterben und ich habe nichts Nützliches geschaffen und nichts, das bleibt.“

Der Parasit kommt irgendwie auch durch, doch da haben es die wertschaffenden Bienen deutlich besser, oder? Sie tun Gutes, nicht nur für sich, sondern auch für die Blumen und die Menschen, und bauen dabei etwas auf, das größer ist als sie, nämlich den Bienenstock.

Wir Menschen können uns entscheiden: Wollen wir nur kurzfristig und an uns denken und entsprechend handeln, oder so wie die Bienen arbeiten und echte Werte schaffen?

Was echter Wert wirklich bedeutet

Echter Wert ist das Gegenteil von echtem Schrott. Aber das ist noch nicht alles.

Echter Wert ist ein Stück weit auch das Gegenteil von ‚Ich‘. Denn der Ausgangspunkt sind nicht wir selbst, sondern die Empfänger, die potenziellen Kunden.

Wert hat, was der Empfänger für wertvoll hält, nicht, was man selbst wertvoll findet. Wert kann verschiedene Formen haben. Er lässt sich allerdings immer darauf zurückführen, dass der Empfänger  Wünschenswertes bekommt, z. B. das Gefühl von Sicherheit, Bequemlichkeit, Verbundenheit, Liebe, Zufriedenheit, Erfolg, oder indem sein körperliches oder psychisches Leid gelindert wird.

Wie man echten Wert schaffen kann

Nun, da wir geklärt haben, was echter Wert wirklich bedeutet, wissen wir: Wert können wir nur schaffen, wenn wir wissen, was für die Empfänger wertvoll ist. Und dafür müssen wir sie kennen lernen. Richtig kennen lernen. Wir müssen erfahren, wie sie fühlen, denken, handeln und worum sich ihre geheimen Träume und Albträume drehen. Wir müssen lernen, die Welt durch ihre Augen zu sehen.

Dabei helfen drei Fragen:

1. Was sind die größten Schmerzen des Empfängers. Worunter leidet er?

2. Was sind die geheimen Fantasien und Wünsche des Empfängers. Wonach sehnt er sich?

3. Wie kann ich den Kunden von Schmerzen befreien und das geben, was er liebt?

Je tiefgründiger und präziser unsere Antworten auf diese drei Fragen sind, umso mehr Wert können wir für andere schaffen. Und umso besser stehen unsere Chancen für langfristigen Erfolg.

Dabei ist es wichtig, dass wir auf die Empfänger zugehen, sie fragen, nachhaken, wirklich verstehen möchten und all das mit so viel Mitgefühl und so wenigen eigenen Interessen wie möglich.

Wir haben damit im ersten Schritt herausgefunden, was Wert für den Empfänger bedeutet. Wie gut es uns nun im zweiten Schritt gelingt, unsere Erkenntnisse über die Schmerzen und Sehnsüchte des Empfängers in Wert für den Empfänger umzusetzen, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Entscheidend sind unter anderem die folgenden Punkte:

  • Wie gut sind wir grundsätzlich geeignet, die Bedürfnisse des Empfängers zu erfüllen? Passt die Aufgabe zu unseren eigenen Stärken?
  • Wie fleißig arbeiten wir an dieser Aufgabe, wie viel Zeit und Energie investieren wir ins Wertschaffen und in unsere eigene Weiterbildung in den dafür relevanten Gebieten?
  • Holen wir regelmäßig Feedback von den Empfängern ein, um unsere Leistung kontinuierlich zu verbessern?

Der Welt ein Geschenk machen und davon leben: Das geht

Wer Wert schafft, macht der Welt ein Geschenk. Die Zeit arbeitet dann für uns und die Mund-zu-Mund-Propaganda haben wir auf unserer Seite. Die Konkurrenz, die keinen Wert schafft, verschwindet nach und nach, während wir bleiben und immer mehr zufriedene Kunden auf unsere Seite ziehen. So wächst das Geschäft ganz von alleine. Gemäß dem Bild könnte man sagen: Gute Zeiten für gute Bienen.

„Das klingt ja alles nett“, denkst Du vielleicht, „aber funktioniert das denn wirklich?“ Ja. Hier zwei Beweise:

Zwei Beispiele:

Nach 2 Jahren hatte unser Online-Magazin tatsächlich schon so viele Besucher, dass wir komplett davon leben konnten, zum Teil über Werbung, aber auch über den Verkauf unseres „Zeit zu leben“-E-Books. Der Traum war wahr geworden: Davon leben können, wofür wir am meisten brennen. Das war damals großartig und ist es auch heute noch. Deswegen haben wir damals nach diesen 2 Jahren unsere Internetagentur zugemacht und unsere Schaffenskraft komplett auf unser Magazin konzentriert.

Ein medizinisches Informationsportal, das ich mit meinem Geschäftspartner betreibe. Wir haben über viele Monate sehr, sehr viel Zeit und Energie in die Seite investiert, ohne einen Cent damit zu verdienen. Heute wirft die Seite mit Werbung genügend ab, dass allein davon einer von uns leben kann. Einfach, weil wir hilfreich sind und entsprechend gelesen werden. Das wird dann wieder von den Suchmaschinen belohnt. Und schließlich werden wir gut gefunden, noch mehr gelesen und immer mehr Unternehmen interessieren sich auch dafür, bei uns zu werben.

Wenn wir mit einem Vorhaben beginnen, in dem das Schaffen von echtem Wert an der ersten Stelle steht, brauchen wir eine Menge Vertrauen und Geduld. Doch wir werden dafür belohnt, weil wir wertvoll für andere werden. Erst säen, dann ernten. Und es ist völlig in Ordnung, wenn man mehr gesät hat, als man später finanziell erntet. Weil es eine Verschwendung von Zeit und Energie ist, immer darauf zu schauen, dass alles 100% fair ist. Und weil die Ernte ausserdem aus mehr als nur Geld besteht: Wir machen Menschen glücklich, bekommen Feedback, wir machen einen Unterschied und bauen etwas auf, auf das wir stolz sein können: Gute Beziehungen und eine Sache, die größer ist als wir selbst.

Häufige Missverständnisse

Dem Wert-Schaffen oberste Priorität zu geben, bedeutet, dass

  • Deine Leidenschaften und Talente zählen. Wert schaffen heißt: langfristig denken und handeln. Das funktioniert nur, wenn wir das, was wir tun, gern und grundsätzlich auch gut tun. Die Welt kann noch so dringend einen neuen Sänger brauchen – wenn Du so ungern und so miserabel singst, wie ich, hat niemand etwas davon. 
  • Du Geld verdienen sollst. Wir müssen unsere Rechnungen bezahlen, klar. Nur glaube ich, dass wir langfristig viel mehr verdienen können, wenn wir uns darauf konzentrieren, Wert zu schaffen. Wie bei jeder Jagd ist es auch bei der nach dem Geld so: Das Ziel versucht immer, zu fliehen. Wert hingegen ist auf lange Sicht ein Magnet. Ich habe lieber einen Magneten in der Tasche als eine Knarre.
  • Du Dich nicht unter Wert verkaufen sollst. Wenn Du Wert für andere schaffst, kannst Du Dich natürlich auch bezahlen lassen. Nur ist es ineffizient, immer auf absolut fairen Ausgleich zu achten. Erst Wert schaffen, dann etwas zurückbekommen. Wichtig ist nicht, ob es fair ist und ob der andere den besseren Schnitt gemacht hat, sondern nur, dass wir langfristig genügend erhalten.
  • Du nicht reich sein musst, um damit zu beginnen. Weder benötigst Du Millionen an Kapital, noch sollst Du nachts in das Zimmer Deines Kindes schleichen und sein Sparschwein plündern. Eine Website für fünf Euro monatlich, oder notfalls sogar eine kostenlose, reicht für den Start.

Und zuletzt bedeutet es nicht, dass 

  • das Prinzip ‚Wert schaffen‘ nur im Berufsleben gilt. Können nicht auch Deine privaten Beziehungen und Dein eigenes Innenleben davon profitieren, wenn Du mehr darauf achtest, zu geben, als darauf, zu nehmen?