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Die Wahrheit nach Flavio Cabobianco

Das argentinische Kind Flavio Cabobianco fiel schon mit drei Jahren auf, als er sich sprachlich verständlich machen konnte. Er sprach von Gott und dem Universum auf eine Art, die unmissversändlich klar machte, dass er mehr wusste von den Geheimnissen des Lebens, und dieses Wissen nicht erst auf der Erde erlernte.

Der Text von Flavio spricht mir aus dem Herzen. Oft treffe ich bei Kolleginnen und Kollegen auf ein Verständnis, dass Wahrheit das ist, was schon von anderen beschrieben ist, und je öfter es beschrieben ist, um so wahrer erscheint es dann auch. Wissenschaftler haben so die Tendenz, voneinander abzuschreiben und fühlen sich dann in einem sicheren Bereich der (Schein-) Wahrheit. Das ist aber ein sehr unoriginärer und unkreativer Ansatz.
Ich selber fühle mich manchmal sehr alleine mit dem Anspruch, den Dingen direkt nachzuspüren und ein eigenes Verständnis zu erarbeiten und so meine eigene Wahrheit zu finden.

Flavio schreibt: („Ich komm‘ aus der Sonne, ch.falk-verlag, S. 37)

Favio: Was machst Du denn Papa?

Papa: (antwortet abwesend, er ist in Büchern vergraben, um eine Konferenz vorzubereiten): Ich studiere, ich arbeite einen Vortrag aus,

Flavio: Wozu brauchst du denn da so viele Bücher?

Papa: Damit ich nachlesen kann, was andere über das Thema geschrieben haben, und dann stelle ich meine eigenen Gedanken vor,

Flavio: Das sind aber die Warheiten von anderen Menschen, du musst schauen, was in dir ist und dann deine Wahrheit sagen.

Papa: Das ist nicht so einfach. Ich habe meine eigene Wahrheit erst gefunden, nachdem ich ziemlich viel gelesen hatte.

Falvio: Klar, Gott lässt dich über die Bücher die Wahrheit wissen. Ich brauche keine Bücher zu lesen. Ich habe eine direkte Verbindung, ich spüre die Wahrheit.

Papa: Manchmal denke ich auch, dass meine Gedanken dich beeinflussen könnten, das möchte ich nicht.

Flavio: Nein, das ist gar nicht möglich. Die Menschen haben Ideen, sie halten sich an Gedanken fest so wie ich mich an diesem Kissen hier. (Er nimmt ein Sofakissen und presst es an sich.) Manchmal wechseln sie ihre Gedanken gegen ander aus, die ihnen besser gefallen oder die sie interessanter finden. Ich dann meine Gedanken nicht ändern, weil ich so bin. Die Gedanken sind in meinem Grundstock, sie sind Grundstock, sie sind Teil von mir. (Er legt das Kissen auf den Boden und stellt sich darauf). Siehst du, so! Deshalb kannst du mich nicht beeinflussen, aber du kannst mir sehr helfen, wenn du mir die Worte sagst, Worte, die ausdrücken helfen, was ich schon weiss.