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Grundlagen der Visionsarbeit


Die Ganzheitlich Integrative Visionsarbeit ist ein Visions-Coaching Ansatz mit Hand und Fuss, basierend auf neuesten Erkenntnissen aus der Hirnforschung, Psychologie und Beratung. Sie geht als Pionier-Ansatz im Bereich Visions Coaching einen Schritt weiter als andere Beratungsansätze, einen Schritt in eine spannende und anspruchsvolle Welt der persönlichen Entfaltung und des gelingenden Projektmanangements.

Probleme als Ausgangspunkt eines Beratungsprozesses in der Visionsarbeit können verschiedenen Ursachen-Feldern zugeordent werden (siehe auch Artikel über das Wesenszentrierte Bilderströmen). Auch der Lösungsfindungs-Prozess und Veränderung kann sich auf sehr verschiedene Ebenen beziehen. Als Orientierung kann hier das Modell von Robert Dilts hilfreich sein. 

Die Ebenen in der Beratung

logische ebenen

Dilts spricht in seinem Modell der logischen Ebenen (basierend auf Gregory Batesons Modell der Ebenen des Lernens) von sechs Stufen, auf denen Veränderung geschehen kann:

  1. Die erste Ebene der Umgebung ist der Kontext, in die der Mensch eingebettet ist.
  2. Die zweite Ebene des Verhaltens umfasst den Bereich, der auch von aussen, von anderen, beobachtet werden kann. Er verbindet Menschen mit der Umgebung.
  3. Das Verhalten basiert auf den Fähigkeiten, der dritten Ebene. Der Mensch kann nur, was er sich zutraut oder glaubt zu können.
  4. In der Ebene der Glaubenssysteme klingt nach, wie wir sozialisiert worden sind, was wir gelernt haben. Glaubenssätze determinieren unsere Fähigkeiten. 
  5. Glaubenssätze basieren auf der Identität des Menschen. Es ist das, das wir von uns selber wahrnehmen, wie wir gemeint sind. Nach Dilts gründet die Identität wiederum in einem tieferliegenden Bereich.
  6. Geistiger Überbau, Spiritualität: In der sechsten Ebene bewegen wir uns im Bereich der Mission, Vision und Sinnstiftung. 

Eine Beratung kann auf ganz verschiedenen Ebenen ansetzen. Eine eher technische Consulting- oder Fachberatungs-Ebene würde etwa auf Aspekte der Umgebungsbedingungen, Umgebungsgestaltung und des entsprechenden Verhaltens fokussieren. Wir können hier zum Beispiel eine Finanzberatung ansiedeln oder auch eine Beratung der Beziehungsgestaltung auf der Verhaltens-Ebene. Das Verhalten steht im Zentrum bei der Verhaltenstherapie, bei der es um das Erweitern des Handlungsrepertoires geht.

In ressourcenorientierten Beratungsansätzen geht es darum, gerade auch ungenutzte Fähigkeiten beim Kunden bewusst zu machen und zu mobilisieren. Modelle der Kognitiven Verhaltenstherapie könnte man der Ebene 4 zuordnen. Viele neuere Therapie-Konzepte beschäftigen sich auch mit Sinnfragen (Logotherapie nach Viktor E. Frankl) und der Spiritualität als wichtige Lebensdimension (Analytische Psychologie nach C.G. Jung, Initiatische Therapie nach Karlfried Graf Dürckheim, gestaltorientierte Körperzentrierte Psychotherapie nach Yvonne Maurer und andere).

Der Paradigmenwechsel in der Beratung hin zur Visionsarbeit

Welche Ebene ist nun die wirkungsvollste? Was gilt es zu beachten? Otto Scharmer (U-Theorie und Presencing) wurde im Rahmen einer durchgeführten Gesundheitsstudie in einem Spital bewusst, dass das Erwünschte und Gelebte, dass die Bedürfnisse der Kunden und Angebote der Ärzte in einem Spital oft auseinanderdriften. Er unterscheidet zwischen vier Ebenen:

EbeneProblemebeneModellBerater-Rolle
1. EbeneUmweltMechanischReparateur
2. EbeneVerhaltenTherapieInstruktor
3. EbeneGlauben/DenkenReflektionCoach
4. EbeneSelbstAwareness, SpiritualitätGeburtshelfer

Realität ist die 1. Ebene eines aktuell sehr mechanistisch verstandenen Gesundheitssystems. Gewünscht, und das mag etwas erstaunen, von Patienten und der Ärzteschaft, sind aber Prozesse, die den Menschen ganzheitlich fokussieren, also die 3. und 4. Ebene.

Die Kluft zwischen Gewünschtem und Gelebten zeigt einen anstehenden Shift, einen Paradigmenwechsel, der sich gerade auch in der Beratung langsam abzeichnet, immer spürbarer wird und sich zum Beispiel in der Bewegung der Patientenkompetenz abzeichnet. 

Ein Evolutionsmodell der Beratung

Der Dschungel von verschiedenen Beratungsmethoden ist unübersichtlich, es gibt keine einheitliche Terminologie. Nachfolgende Matrix ist ein Versuch, Entwicklungen voneinander abzugrenzen und in einen logischen Zusammenhang zu bringen.

Beratungsform

Kunde

Berater

Fokus

Problemorientierte Beratung

Geschlossener Kunde als Opfer oder Kläger, als (unbeteiligter) Problemträger

Instruktor, Ratgeber, Cunsultant, Techniker einer Spezialdisziplin, Problemlöser

Schuld, Problem, Mechanik und Dysfunktionalität, Problem-Reparatur

Ressourcenorientierte Beratung

Kunde als Ratsuchender, Bewusstsein für Selbstbeteiligung an Problem und Lösung

Berater, Entdecker bislang ungenutzter Ressourcen

Fähigkeiten, Verhaltensänderung, Problemlösestrategien, Ressourcen

Lösungsorientierte Beratung

Offener Kunde als Träger von noch ungelebten Bedürfnissen, Lösungsoffenheit

Coach, Hilfe zur Selbsthilfe, Bewusstmacher

Potentialentfaltung, Ziele, Zielerreichung, Projektmanagement

Visionsorientierte Beratung

Kunde als Suchende mit selbstverantwortlich ergebnisoffener Haltung 

Berater als Suchende und Geburtshelfer von ganzheitlichen Prozessen

Vision, Selbstwerdung, Persönlichkeitsentfaltung

Die Ganzheitlich Integrative Visionsarbeit und das Visions Coaching der Visions Schmiede GmbH als Vertreterin der vierten Stufe befasst sich nicht nur mit Lösungen und Zielen, sondern integriert in der Zukunftsfrage auch die Ebene des Seins: Wenn ich alle Möglichkeiten der Welt habe, was will in mir und durch mich werden, was ich wirklich bin? Die Frage nach der Vision bringt uns im Visionscoaching zu unserem authentischen Wesenskern, ganz nach dem erweiterten Motto von Christian Morgenstern, nach dem wir die Frage der richtigen Ziele nur aus der Gesamt-Vision ableiten können: 

Wer das Ziel nicht kennt, kann den Weg nicht finden. Christian Morgenstern
Wer die Vision nicht kennt, kann aber das Ziel nicht finden. 

In der Visionsarbeit bekommt die Frage des Möglichen einen Fokus durch die Frage des sinnhaft Authentischen. Nicht was ist machbar, sondern was ist sinnvoll steht als Frage im Mittelpunkt. Nicht was kann ich, sondern was steht im Einklang mit einem authentischen Ich, einer authentischen Lebensgestalt.

Nur, wie lässt sich diese subtile Frage auflösen? Wie können wir Veränderungsprozesse gezielt durchführen, wenn letztlich beide, Berater und Beratene zum Suchenden werden? Wie können wir die irrlichternden Masken unserer anerzogenen Sozialisierungs-Schicht und -Panzer durchbrechen und zum authentischen Gestaltungskern unseres Wesens vordringen? Diese Fragen bilden den Kern meines Verständnisses von Visionsarbeit. 

Die Ganzheitlich Integrative Visionsarbeit

Aus meiner Sicht kann diese subtile Reise hin zur Authentizität nur zielführend sein, wenn wir eine ergebnisoffene Landkarte als Bezugspunkt verfügbar haben, um unsere vergangene und zukünftige Reiseroute abzubilden. Das Lebens-Matrix-Modell dient in diesem Sinne einer Orientierung, ohne konkrete Vorgaben zu machen oder Entwicklungen einzuengen. Wenn die Griechen und Römer etwa in ihrer Temperament-Lehre klare Zuordnungen bevorzugten, machen die Chinesen etwa in ihrer Lehre der fünf Elemente eher einen weichen, dynamisch veränderbaren Bezug. Und genau so, weich und dynamisch veränderbar, ist das Lebens-Matrix Modell in der Anwendung zu verstehen.  

Ein wichtiger Orientierungspunkt für die Authentizität von Visionen ist die Frage der Übereinstimmung der Aspekte Mission (meine Ressourcen, Fähigkeiten und Talente, Gaben, meine Vergangenheit), Passion (Leidenschaft, was mein Herz zum springen und meine Augen zum leuchten bringt, meine Gegenwart) und Vision (mein Potential, meine Interessen, Sehnsüchte, mein innerer Ruf (Berufung), meine Zukunft). 

Matrix Mission

Das Typen- und Charakter-Modell der Lebens-Matrix

Das Modell der Lebens-Matrix ist Ur-Signatur, ein universelles Ordnungs-Muster, das auf den Grundlagen von Raum, Zeit und Bewusstsein basiert. Die Authentizität im Prozess des Visions-Coachings und der Visions-Arbeit kann damit gemeinsam erspürt werden.

Stellen wir uns vor, das Wesenhafte will sich selber als Wesenhaft erfahren und gebiert sich in Raum und Zeit als Bewusstsein. Die Metapher der Kleinen Seele von Neale Donald Walsh ist dafür sehr treffend. Das Licht als Bewusstsein (Ich, der, der ich wirklich bin, mein innerer Beobachter) tritt im Schnittpunkt von Zeit (horizontale Achse) und Raum (vertikale Achse) ins Dunkel.

In der Durchmischung von Licht und Dunkel entsteht nun die Vielfalt der Schöpfung, in der Durchmischung von Licht (Gelb) und Dunkel (Blau) entstehen nach der Goetheschen Fabenlehre die Farben. Die drei Primärfarben (Blau, Gelb, Rot) und die drei Sekundärfarben (Orange, Violett und Grün) mit all ihren Schattierungen im Spannungsfeld von Licht (Zentrum, Bewusstseinsfokus) und Dunkel (das Numinose, Unbewusste) ergibt die Ganzheit der Vielfalt. Der Regenbogen ist die schlichteste Metapher der einheitlich geordneten Vielfalt im Universum. 

In dieser Vielfalt erlebt das Ich nun sich selbst als Selbst. Das Ich ist der innere Beobachter, das Selbst hingegen das, was wir von uns selber wahrnehmen. Das Selbst kann sich nun in verschiedenen Qualitäten erleben, wie die Parabel der kleinen Seele von Walsh schön zeigt. Es kann sich in Heimatfeldern wohlfühlen und aus dem Vollen schöpfen, es kann auch neue unbekanntere Felder erkunden und erleben, es kann manchmal auch kompensatorisch in Felder und Energien flüchten, sich darin einkapseln etc. Das Lebens-Matrix-Modell bietet für solche inneren Zustände und Prozesse eine Landkarte in Raum und Zeit, macht Verborgenes sichtbar und bearbeitbar, macht  Persönlichkeits-Entfaltungs-Prozesse greifbar und gibt subtilen Veränderungen eine Sprache. 

Raum und Zeit, Grundsubstanz in der Visionsarbeit

Was ist Raum und Zeit? Raum ist das Empfangende, das Mütterliche (in der griechischen Mythologie Rhea als Archetyp des Mütterlichen) der mütterliche Schoss, der abbildet, was aus der Bewegung, der Dynamik, der Zeit-Dimension entsteht. Zeit ist das dynamsich Bewegte, das Männliche (in der grieschischen Mythologie Kronos als Gott der Zeit). 

Die Farben, Management der Vielheit im Visions-Coaching

Rot (KreatorIn) steht für den Aussenraum, das Extravertierte, nach aussen Gerichtete. Es steht für Bewegung, Aktion, Tun im spielerischen Sinn. Es steht auch für das Sich-im-Aussen-Verbinden mit anderen, die soziale Verbundenheit, auch die Sexualität. 

Grün (RekreatorIn) ist die Farbe der Ruhe, des Rückzugs, der Zurückgezogenheit, Besinnung auf die innere Quelle und der Wahrheit und des Wissens. Es steht für das Introviertierte, nach innen Gerichtete. 

Die Vertikale, das Lotrechte, steht für den Raum, die Raum-Achse mit der Polarität Aussen und Innen. Das Horizontale, Waagerechte, steht für die Zeit-Achse mit der Polarität Vergangenheit und Zukunft, das Gewesende und das Werdende. 

Violett-Blau: Die Farbe zwischen dem Violett und Blau (die kühlen und dunklen Farben) steht für die Vergangenheit, für die Ressourcen. Es ist die Kraft des Intensionalen, von innen (was schon da ist) nach aussen (was noch wird) Wirkende, das männliche, gebende Prinzip. Das eher dunkle Prinzip wirkt dadurch, dass es das Licht aufnimmt, fokussiert und aus diesem Lichtzentrum, dem Ich, nach aussen wirkt. Stellen wir uns dazu eine dunkle Kugel vor: Sie verschluckt das Licht, das Licht, die Photonen, sind innen, die äussere Erscheinung ist dunkel. Das Licht strahlt aus dem Inneren nach aussen durch. Von innen, vom Ich her, betrachtet: das Licht vor dem Dunkel wirkt blau (siehe Himmel).

Gelb-Orange: Die Farbe zwischen dem Gelb und Orange (den warmen hellen Farben) steht für die Zukunft, das Werdende, das Potential. Hier gilt die Kraft des Extensionalen, von aussen (was noch wird) nach innen (was schon da ist) Wirkende, das weibliche, aufnehmende Prinzip. Stellen wir uns hier eine helle Kugel vor: Sie reflektiert das Licht (die Photonen), wodurch das Innere dunkel ist. Das Licht strömt von aussen nach innen. Oder wiederum von innen, vom Ich her, betrachtet: Das vom Dunkel abgetönte Licht wirkt orange oder rot (siehe Morgen- oder Abendrot).

Gelb (InspiratorIn) ist das weiblich Introvertierte, die Farbe der Weisheit, die im Innen durch Offenheit entsteht. Hier ist der Ort, wo Visionen sich zeigen. Visionen wohlverstanden haben nichts mit Zielen (intensional männlich) zu tun, es geht hier um ein aufnehmendes Prinzip, die Zukunft zuzulassen (Presencing nach Otto Scharmer).

Orange (SupporterIn) ist das weiblich Extravertierte, die Farbe des Dienstes, der Hingabe. Die aufnehmende, aussengesteuerte Qualität richtet sich im Gegensatz zu Gelb (introviertert, innere Bewegung) nach aussen. Die Supporterin ist aktiv, richtet das Augenmerk auf das, wo Not in der Aussenwelt herrscht um sich hier in der Kraft des Helfens positiv zu erleben. 

Blau (DirektorIn) ist das männlich Introvertierte. Es geht hier um Aspekte der Sicherheit und Macht. In diesem Feld stehen wir in Kontakt mit unseren Bedürfnissen, können entscheiden, haben Fokus, Sicherheit, Glaube und Gewissheit. 

Violett (Motivator) ist das männlich Extravertierte, Aktive. Es geht darum, was man will (blau) auch durchzusetzen. Es ist ein kämperisches, kraftvoll nach aussen gerichtetes Element. 

Nachfolgendes Bild gibt die Darstellung als Charakter-Modell wider. 

Matrix Charakter-Typen
Licht:
In der Mitte können wir nun ein siebtes Feld ausmachen, das alles Enthaltende, Lichte, Kristalline (also eigentlich nicht weiss). Das unaufgebrochene Licht enthält alles in Ausgewogenheit und Harmonie. Der Kultivator verbindet das Unterschiedliche zum alles enthaltenden Ganzen. Es geht hier um Gerechtigkeit und Ausgewogenheit, aber auch um Ich-Bezüge, Spiritualität, das Höhere, All-Verbundene.

Diese Ur-Matrix lässt sich als universales Ordnungsmuster nun auf jegliche Erscheinung beziehen, räumt allem einen besonderen Platz ein. Wir können darin verschiedene Aspekte abbilden, nichts fällt aus diesem alles umfassenden Rahmen. Hilfreich etwa ist die Darstelltung der Archetypen in der Lebens-Matrix: 

Matrix Archetypen

Im Archetypen-Modell wir sichtbar, dass letztlich das Leben ein dynamisches Gleichgewicht ist. Der König, der keinen Bezug herstellt zum Dienen wird zum selbstsüchtigen Diktator. Die Dienerin, die keinen Bezug herstellt zur eigenen Würde, zum eigenen Stolz, wird zur Sklavin. Der Weise wird ohne Bezug zur violetten Durchsetzungskraft zum Weltverbesserer, der Krieger ohne Bezug zu einer tragenden Vision zum wilden Haudegen, zum unkontrollierten Amokläufer. Schliesslich verliert sich der Gaukler als Genusssüchtiger in der Lust der Welt ohne tieferen Innenbezug, der Gelehrte wird zum abgeschotteten Einsiedler, wenn er seine Erkenntnisse nicht in Liebe in die Welt trägt. Priester und Künstler haben als Entwicklungsaufgabe, sich in die Welt, das Dichte, die Materie einzulassen, ansonsten werden sie zu abgehobenen Esoterikern oder Spinnern. 

Der Frage der Authentizität können wir auf die Spur kommen, wenn wir uns sie Frage stellen: Welche Übereinstimmung besteht zwischen dem was ich bin (Charakter-Typ) und dem, das ich tue (Berufsumfeld). Die Matrix der Berufsfelder kann uns hier weiterhelfen. 

Matrix Berufsfelder

Nich immer muss ein Charakter-Typ sein Berufsfeld leben. Ein Beruf kann auch zur inneren Entwicklungsaufgabe werden, wenn ich Brücken in neue Felder baue.

Zu den Feldern können wir etwa auch Basis-Emotionen zuordnen, Kräfte, über die wir verfügen (Heimatfeld) oder diametral gegenüberliegend auch noch entfalten können. 

Matrix Basisemotionen

Im Sinne von Persönlichkeits-Entwicklungs-Aufgaben kann eine entsprechende Affirmation hilfreich sein:

Matrix Affirmationen

Die Dreiheit, Aspekte der Lebens-Matrix in der Visionsarbeit

Die drei Grundfarben entspechen dem Männlichen (blau), dem Weiblichen (gelb) und dem Kind (rot).

Die Dreiheit als Schöpfer-Grundprinzip ist als kulturübergreifender Archetyp vielerorts zu finden, etwa im Bereich der Welt-Religionen der Dreifaltigkeit oder Trinität des Christentums (oder Trimurti im Hindusimus). 

In der Anthropologie finden wir ebenfalls trichotome Konzepte. In der griechischen Philosophie beschreibt Platon den Menschen als dreigliedriges Wesen (Dialog Phaidros): Denken (Kopf, bei mir blau, männlich), Gefühl (Brust, bei mir rot, Kind) und Begierde (Unterleib, bei mir gelb, weiblich). Das geistige Element (Geist) findet in der Lebens-Matrix im Lichten und Hellen seinen Platz, der Körper im Dunklen. Dazwischen entfaltet sich das vielfältige Reich des Seelischen (Seele). 

Die Polarität vom Männlichen (Vater-Prinzip, blau) und Weiblichen (Mutter-Prinzip, gelb) als Schöpfer-Prinzipien wirken im Inneren um das Kind (Sohn, Tochter, rot) in die Aussenwelt hervorzugebären. 

Die Vielheit in der Einheit, die Einheit in der Vielheit

Die Lebens-Matrix enthält die Vielschichtigkeit des Universums. 

Einheit: Die Lebens-Matrix umfasst alles: Licht, Dunkel, Farbigkeit als Grundprinzip des Monismus, der Einheit allen Seins

Polarität: Das Modell zeigt Spannungsfelder von Licht und Dunkel, Weiblich und Männlich, Innen und Aussen. 

Dreigliedrigkeit: (siehe oben)

Viergliederigkeit: Die zwei Achsen der Raum und Zeit mit ihren Richungen von Aussen, Innen, Vergangenheit und Zukunft

Fünfgliedrigkeit: Die vier Richtungen mit dem Mittelpunkt des Bewusstseins-Ich-Fokus.

Sechsgliedrigkeit: Die drei Grundfarben und die drei Mischfarben.

Siebengliedrigkeit: Die Sechsgliedrigkeit mit dem Mitte-Zentrum des Lichtes. 

Alles hat seinen Platz und dynamische Homöostase als Urprinzip des Lebens

Das Lebens-Matrix-Modell zeigt: Alles hat seinen Platz. Das Lichte ist nicht besser als das Dunkle. Beide bedingen einander, ohne das eine ist das andere nicht. Vielmehr geht es im Leben um Ausgleich, um Gleichgewicht, Homöostase. Jede Art von Einseitigkeit (Dogmatismus, Fundamentalismus) birgt seine Gefahren.  

Es geht um Integration, Ganzwerdung. Es geht darum, sich im Rahmen der Persönlichkeitsentfaltung dem zu öffnen, was man noch nicht ist, sich seiner Ungleichgewichte bewusst zu werden und polare Qualitäten zu integrieren. Es geht um ein weiches Zulassen der Ganzheit und eine situationsangepasste Beweglichkeit, so dass ich das sein kann, was ich im Moment sein will und vielleicht auch sein soll. Das Ziel der Persönlichkeitsentwicklung ist keine starre Homöostase, sondern eine dynamsiche, bewegte, ganzheitliche, alles umfassende weiche Homöostase, bei der Bewegung (Dynamik, Zeit) und Gleichgewicht (Ausgleich, Raum) sich die Wage halten. Wir treffen hier Urkräfte des Lebendigen an, Gleichgewicht und Entwicklung (siehe auch Vortrag von Gerald Hüther (zweiter Film)).

In ihrem Typen-Modell zeigt Helen Fisher das unbewusst bei der Partner-Wahl auto-homöostatische Prinzipien wirken. Fisher zeigt, dass es vier hormon-abhängige Menschen-Typen gibt: Testosteron-Menschen (Entscheider, blau-violett), Östrogen-Menschen (Verhandler, gelb-organge), Dopamin-Menschen (Entdecker, rot) und Serotonin-Menschen (Nestbauer, grün). Diese Typologie ist an sich nicht neu und entspricht im Wesentlichen europäischen Temperamenten-Lehre des Menschen (z.B. Galenos von Pergamon). Ein witziger Film macht diese vier Grundprinzipien des Menschen deutlich. 

Interessant ist nun, dass Menschen des einen Typs sich unwillkürlich angezogen fühlen vom Gegenüberliegenden: Gegensätze ziehen sich offenbar an, wie der Volksmund schon lange weiss. 

Matrix 5 Temperamente

Bezugspunkte

Das Lebens-Matrix-Modell als wichtiger Bestandteil der Ganzheitlich Integrativen Visionsarbeit und des Visionscoachings hat vielfältige Bezugspunkte, die hier nur kurz erwähnt werden können: 

Interessante Verwandschaften zeigen sich auch zu Martin Seligmanns Positiver Psychologie. Seligmann kommt entlang  moderner Gesundheitskonzepte wie der Salutogenese zum Schluss, dass Glück nicht dadurch erreicht wird, dass wir das Unglück abwenden, sondern dass wir Glück (Glücksforschung), Optimismus, Geborgenheit und andere positive Werte der menschlichen Psyche aktiv anstreben und trainieren. Somit solle der Mensch Tugenden wie Mut, Wissen und Weisheit, Liebe etc. stärken und damit zusammenhängende Charakterstärken entwickeln (Humor, Tapferkeit, Fairness, Dankbarkeit etc.).

Anwendungsfelder der Lebens-Matrix in der Visionsarbeit

Das Modell der Lebens-Matrix kann ein inneres oder äusseres Team abbilden, Spannungsfelder, Entwicklungsfelder, Stress-Muster und anderes sichtbar, begreifbar und dadurch bewusst veränderbar machen. 

Erste Ergebnisse im Visions-Coaching in Aufstellungsarbeiten mit der Lebens-Matrix zum Aufbau eines eigenen Raumes sind extrem ermutigend. Sie machen deutlich, wie hilfreich ergänzend zu vielerorts bekannten Ansätzen des Projekt-Managements diese innere Persönlichkeitsentfaltung ist und wie stark diese inneren und äusseren Entwicklungsebenen letztlich verschränkt sind und sich auch gegenseitig bedingen.

Nicht zuletzt ist ein solches Ganzheits-Modell Grundlage für feinere Wahrnehmungen und Intuitionen, denn Intuition des Menschen braucht eine präverbale limbische Bilder-Sprache, in der sie Bewegungen, Eindrücke und Impulse darstellen kann. 

Die Lebens-Matrix als Prozess-Modell im Projektmanagement und Visionscoaching

Das Modell gibt uns nicht nur eine räumliche, sondern auch eine zeitliche Orientierungs-Struktur vor, die gerade bei Startup-Prozessen ein wichtiger und hilfreicher Orientierungspunkt sein kann. 

  1. Standortbestimmung: Wer bin ich, was habe ich für Bedürfnisse, Fähigkeiten, Leidenschaften, Sehnsüchte? Es geht hier darum, sein authentisches Selbst in einer Selbst- und Rückbesinnung jenseits von Sozialisierungs-Mustern zu finden. 
  2. Strategie: Wenn ich weiss, wer ich bin, kann ich mich der Frage stellen: Wie bekomme ich, was ich will? Hier entstehen Visionen. Eine Vision ist damit nicht der Start- und Ausgangspunkt. Erst wenn ich weiss, wer ich bin, kann ich zu authentischen Bildern gelangen. Die Vision als strategische Ausrichtung entsteht durch eine Gesamtschau, durch den Blick nach Innen (blau, wer bin ich?) und den Blick nach aussen (rot, was ist die Welt?) und stellt die Schnittmenge der beiden Dimensionen dar, das Gemeinsame dessen, wer ich bin und wo mich die Welt braucht. Im Sinne der Ausarbeitung der Vision folgen Recherche- und Planungsarbeiten. 
  3. Umsetzung und Start-up: Nach der Planung folgt die Umsetzung. Wir treten mit dem, was im Inneren gereift ist, in die Welt und netzwerken, unternehmen spielerisch erste Schritte im Feld des Tun und Wirkens. Im Sinne des motivationspsychologischen Rubikon-Handlungsphasen-Modells nach Heinz Heckhausen und Peter M. Gollwitzer überschreiten wir von Phase 2 zu Phase 3 den Rubikon, die Grenze. Ab hier gilt es ernst, wir haben uns entschieden, etwas in eine Richtung in Bewegung zu setzen, wir machen unser Inneres in der Aussenwelt sichtbar und übernehmen Verantwortung. 
  4. Flow: Nach der investitionsreichen Start-up Zeit kehrt Ruhe in unser Wirken. Was wir investiert haben (Phase 3) fliesst nun zurück, es ist ein Geben und Nehmen in einem ausgewogenen, stabilen Fliessgleichgewicht. Viele Unternehmer, auch erfolgreiche, begnügen sich mit diesem Stadium. Aber, es kann und soll noch weiter gehen… 
  5. Evaluation: Mit Fortschreiten einer Unternehmens- und Projektbiographie fliessen nun mehr und mehr die Phasen ineinander. Zunehmend gewinnen wir im Unternehmen Raum für uns selbst und können uns die Frage stellen: Ist das, was ich tue, wirklich das, was ich bin? Wir unterziehen in der 5. Phase unsere Projekte einer Analyse und suchen nach Authentizität. Zuweilen kann dies nach einer intensiven Schafensphase in ein Sabbatical münden. 
  6. Kundenorientierung: Immer häufiger begnügen sich Unternehmen heute nicht mehr damit, wirtschaftlich gesehen erfolgreich zu sein, sondern wollen einen sozialen Mehrwert schaffen. Hier sind die Strömungen des Social Business oder des Corporate Social Responsibility anzusiedeln. Es geht darum, sich durch Sozialverantwortung der Gesellschaft in den Dienst zu stellen und dadurch mehr Sinn und Wertigkeit in seinem Wirken zu erfahren. 
  7. Weltverändernde Kraft und Vollendung: Durch Kundenorientierung, Dienst und Hingabe kann ein Unternehmen eine weltverändernde Kraft werden (nicht gleichzusetzen mit Weltkonzern, der durchaus auch auf der Stufe 4. stecken geblieben sein kann). Die Grameen Bank des Friedens Nobelpreis-Trägers Muhammad Yunus ist dafür ein gutes Beispiel. Yunus stellt sein akademisches Wissen in Frage (Phase 5.), stellt sich in den Dienst der Armen (Phase 6.) und wird dadurch zur weltverändernden Kraft (Bangladesh als Wirkfeld der Grameenbank ist mittlerweile ein Land mit einer der höchsten Solar-Anlagen-Dichten der 3. Welt). Schliesslich geht es dann darum, sich aus einem Projekt auch wieder zurückzuziehen (offenbar eine Herausforderung, der sich Yunus aktuell gegenübersieht). 

Dieses Phasen-Modell der Visionsarbeit ist letztlich (das zeigt schon die Form) nicht linear, sondern wir hangeln uns zirkulär von Feld zu Feld weiter. 

Die Schlüssel der Veränderung in der Visionsarbeit und im Visionscoaching

Besonders wichtig für die Entwicklung von Ideen und Projekten sowie für die Visionsfindung in der Visionsarbeit sind die ersten drei Phasen, die ich metaphorisch auch als Schlüssel der gelingenden Veränderung bezeichnen. Die Schlüssel machen deutlich, dass wir eine Schwelle überschreiten. Wir betreten ein neues Feld, in dem ganz andere Bedingungen, ganz andere Logiken gelten. 

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Ein Prozess der Visionsarbeit beginnt damit, dass ich mir meiner Bedürfnisse bewusst werde. Es ist jenseits unserer durch die Sozialisierung entstandener Persönlichkeitsstruktur auch die Suche nach unserem wahren, authentischen Selbst. Es gilt dabei auch, Traumata und Verletzungen zu integrieren und damit zu transformieren und zu dem vorzudringen, wie wir gemeint sind. Wir nennen diesen Bereich das ‚Finden des eigenen Feuers’. In dieser Phase gilt eine Logik, die sich grundlegend von anderen Phasen unterscheidet: Die Logik des Utopismus oder Idealismus. Es ist der unabdingbare Einstieg, wo auch etwa bei kreativen Prozessen jegliche Machbarkeits-Frage nur störend wirkt. Hier gilt: Nur das Beste ist gut genug.

SucheDenWeg-frei

Erst in der zweiten Phase öffnen wir uns strategischen Fragen der Machbarkeit. Nach dem Aufräumprozess in uns sind wir bereit, der Acker ist gepflügt und der Samen kann aufgehen, indem wir wahrnehmen, was ist. Erst hier können Visionen Einzug halten. Erst hier kann, wie Otto Scharmer sagen würde, die Zukunft emergent in uns werden, erst durch dieses loslassen und offen sein. Die Vision ist in diesem Sinne keine in mir entstandene Intension, sondern das Zulassen dessen, was in mir und um mich ist. Die Vision ist eine Wahrnehmung und gehört in den extensionalen Bereich des passiven, in sich ruhenden Wahrnehmens. Hier gilt es auch gewahr zu werden, welche Ziele sich mit der Vision verbinden und wie ich planerisch die Spanne von Ist und Soll überbrücken kann. Insofern sprechen wir hier von der Logik des Realismus, dessen, was möglich ist. Hier gilt: Nur die zweitbeste Lösung ist realistisch. 

LebedieVision-frei

In der dritten Phase überschreiten wir abermals eine Schwelle, treten wir wiederum in einen neuen Raum, in ein neues Feld  ein. Es ist die Logik des Pragmatismus. Es ist wichtig zu wissen, wer ich bin (1. Phase), es ist wichtig zu wissen, was ich will (2. Phase), aber dann muss ich auch wiederum loslassen und geschehen lassen können, denn drittens kommt es meist anders, als zweitens man denkt. Wenn ich von den zwei Vorbereitungsphasen dann ins Handeln trete und in der Aussenwelt sichtbar mache, was sich in mir angebahnt hat, muss ich offen sein, meine Pläne auch wiederum über den Haufen zu werfen und mit dem mitgehen, was mir das Leben zuströmt. Hier gilt: Offen sein, die Zeichen der Zeit deuten und mit ihnen mitgehen. 

Letztlich sind wir überzeugt, dass in der Visionsarbeit und im Visions-Caoching der Mensch Schöpfer seiner Welt ist, aber gleichzeitig auch eingebunden ist in eine höhere führnede Intelligenz, deren Sinn sich uns oft nicht sofort erschliesst (siehe auch Filmbeispiel über Intelligent Design). Es ist dann ein Tanz mit dem Universum, wenn ich einen Schritt tue, und mich dann auch wiederum führen lasse, ein Geben und Nehmen, immer wieder eine Suche nach einem dynamischen Gleichgewicht, in der sich unser Selbst entfaltet. 

Wensenszentrierte Bilderströmen als Methode im Visionscoaching

Ich habe in der Ganzheitlich Integrativen Visionsarbeit erfahren, dass innere und äussere Entwicklung Hand in Hand gehen muss. Die äussere Lebensgestaltung, das Projekt-Management, muss synchron laufen mit der Persönlichkeitsentfaltung auf den inneren Ebenen. Störfaktor einer natürlichen Flow-Dynamik sind oft innere Blockaden. Sie aufzulösen ist oft der erste Schritt zu einer nachhaltigen Authentizität als Grundlage der Visions-Findung. Es ist nicht authentisch, Strategien und Projekte aus seiner seigenen Sozialisations-Maske heraus zu entwickeln. Ein wesensbasiertes, authentisches Vorgehen heisst zunächst zu seinem wahren Ich und Selbst zu finden. 

Dieser Prozess beginnt oft in der Auflösung von körperlichen und emotionalen Blockaden. Dabei geht es darum, vor allem damit aufzuhören, etwas Falsches zu tun. Das Natürliche, Richtige stellt sich dabei meist von alleine ein. Die Methode der Flowing Presence hilft dabei zu dem zu werden, wer wir sind. 

Angebote 

Wenngleich die Methoden des Visionscoachings der Ganzheitlich Integrativen Visionsarbeit in der Anwendung einfach sind, ist es nützlich, die Methoden an sich selber zu erleben und im Umgang damit Sicherheit zu finden. Ein vielfältiges Kursangebot der Visions Schmiede GmbH lädt ein, an sich selber diese Methoden zu erfahren und ihre Wirkung zu erspüren.

In der Ausbildung zum Visions-Coach erlernen Ausbildungsteilnehmende zudem, die Methoden gewinnbringend in Beratungs-Settings einfliessen zu lassen. Bei Fragen zum Thema Visionsarbeit, Visionscoaching und Kursinhalten stehen wir sehr gerne zur Verfügung