Viele beschäftigen sich damit, wie der Mensch Höchstleistungen erbringen kann: nicht zu verkrampft, auch nicht zu
lasch, nicht überfokussiert, aber auch nicht zerstreut. Immer wieder müssen wir im Leben die richtige Balance finden: nicht zu schnell, nicht zu zögerlich, nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig. Was und wo auch immer: Es geht immer wieder um diese selben Fragen, die sich im Kopf und Hier und Jetzt entscheiden.
Ein aktuelles Beispiel der Beschäftigung mit diesen Fragen ist die Sportpsychologie (>siehe auch hier): Wie kann ein Sportler im Moment x die volle Leistung, sein ganzes Potential abrufen? Wie kann zum Beispiel Simon Ammann auf der Ski-Sprungschanze in einem Bruchteil einer Sekunde genau die optimale Sprungkraft entwickeln? Das Tennis-Ass Stan Wawrinka gibt auf dem Court immer wieder die Antwort mit der berühmten Geste, dem Zeigefinger am Kopf: alles im Kopf, und zwar im richtigen Mass, im richtigen Moment.
Das richtige Mass zu finden ist aber bei weitem nicht nur ein Thema im Sportbereich, sondern im Leben überhaupt. Die Suche nach dem Mittelweg ist alt.
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Siddharhta Gautama, der Buddha, sagte schon vor zwei tausend Jahren:
„Spannst du eine Saite zu stark, wird sie reissen. Spannst du sie zu schwach, kannst du nicht auf ihr spielen.“
Für Buddha wurde die Lehre des mittleren Weges zentral, nachdem er die Kindheit als Prinz in Saus und Braus verlebte, sich später als Asket aber fast zu Tode hungerte. Keiner dieser extremen Wege führten zum Erwachen, was zählt ist der Weg der Mitte.
Auch bei den Griechen findet sich das selbe Gedankengut, zum Beispiel bei einem der grossen sieben Weisen des alten Griechenland, Solon von Athen. Sein Spruch „Nichts im Übermass“ galt als ein zentraler Leitsatz. Auch Aristoteles baute darauf seine Tugendlehre auf.
Heute spricht man in der Arbeitspsychologie auch von Work-Life Balance, im Gesundheitsbereich von Homöostase, einem Fliess-Gleichgewicht als Basis der Gesundheit.
