
«Man wird nicht erleuchtet, indem man sich Lichtgestalten vorstellt, sondern indem man die Dunkelheit bewusst macht.» C.G. Jung
In einer Welt, die ständig im Wandel ist, suchen viele Menschen nach einem festen Anker, einem tieferen Verständnis ihrer selbst. In der Hinwendung zu sich selbst stellen sich aber ganz eigene und neue Herausforderungen und Fragen: Wer bin ich eigentlich? Wie kann ich zielführend mit mir selber umgehen und mich entfalten? In Bezug auf diese Fragen ist Menschenkenntnis die Grundlage der Selbsterkenntnis und eines gelingenden Selbstmanagements. Dieser Blogartikel beleuchtet die Verbindung zwischen Menschenkenntnis und Selbsterkenntnis als Grundlage von persönlichem Wachstum, besserer Selbstregulation und Selbstverwirklichung.
Warum Menschenkenntnis?
Menschenkenntnis ist im Leben äusserst hilfreich, weil sie uns ermöglicht, andere Menschen besser zu verstehen, Missverständnisse zu vermeiden und zwischenmenschliche Beziehungen besser zu gestalten. Sie hilft uns, die Beweggründe, Gefühle und Verhaltensweisen unserer Mitmenschen zu erkennen und darauf adäquat zu reagieren. Menschenkenntnis basiert auf Interpretationen von Verhaltensweisen und Merkmalen von Menschen. Diese Interpretationen beziehen sich unbewusst auf grobe Unterscheidungen: Dieser Mensch ist nett, jener mühsam etc. Diese Bilder sind unreflektiert und schablonenhaft. Wenn wir unsere Menschenkenntnis erweitern wollen, um ein differenzierteres Bild des Gegenübers zu bekommen, werden wir um Charaktertypenmodelle kaum herumkommen.
Die Entwicklung von Charaktertypenmodellen
Schon seit jeher macht sich der Mensch Gedanken über Charakteren und Temperamente. Die Modelle dazu wurden im Verlaufe der Geschichte komplexer und bieten mehr Möglichkeiten. Die Entwicklung von Charaktertypenmodellen kann man in vier Phasen beschreiben:
- erste grobe Modelle: Diese Modelle sind relativ schubladenhaft und grob. Beispiele: die griechische Temperamenten-Lehre, Ayurveda-Typen.
- mythische Modelle mit prärationalen Ordnungsstrukturen: Sie sind relativ unscharf in der Typenbezeichnung und der Fächer der Typen ist zum Teil inkonsistenz. Beispiele: Enneagramm, astrologische Typen.
- psychologische Typen-Modelle (rational): Hier hat C.G. Jung wichtige Vorarbeit geleistet mit seinem Seelen- und Archetypen-Modell. Charakteristisch sind Tests, die von einem Experten interpretiert werden.
- integrale Typenmodelle: Sie halten rationalen Kriterien stand, sind hochkomplex und mehrdimensional, bieten aber dennoch eine sinnhaft-logisch nachvollziehbare Grundstruktur. In diesem Feld kann die Lebensmatrix verortet werden.
Typenmodelle wie das Enneagramm gewinnen gerade für den Weg der Selbsterkenntnis in der aktuell oft wirren Zeit an Bedeutung. Die Lebensmatrix versteht sich als Teil dieser Tradition und bietet noch mehr Möglichkeiten auf dem Weg der Selbstverwirklichung gerade durch das vertiefte Verständnis von Grundgesetzen wie der Polarität und dem direkten Bezug zur psychologischen Schattenarbeit.
Die Lebensmatrix als modernes, tiefgründiges Typenmodell
Aus unserer Sicht erfüllt die Lebensmatrix alle Anforderungen eines modernen Typenmodelles und bietet sich auch für die Psychologie als zeitgemässes Modell der Persönlichkeitsentwicklung an. Die Lebensmatrix fügt zusammen, was in der Wissenschaft mit dem Modell der Big Five der Persönlichkeitspsychologie segmentiert wurde. Die Vorteile der Lebensmatrix liegen in folgenden Punkten:
- konsistenter, logischer Aufbau
- maximale Durchlässigkeit (Fliessmodell)
- Illustriert die logische Interdependenz der einzelnen Positionen
- nutzt eine stringente farbpsychologische Darstellung
- Die Farbkugel ist ein perfekt differenziertes Hologramm
- einzigartige Kombination von horizontalen Typen mit vertikalen Entwicklungstypen
- einfach nachvollziehbare gendergerechte Typen-Illustrationen
- vielseitige direkte praktische Umsetzung in eine therapeutische Arbeit
- ideale Grundlage für eine integrale psychologische Schattenarbeit durch Sichtbarmachung von ungelebten Anteilen
- Einfache direkte Umsetzung in die psychologische Teilearbeit

Von der Menschenkenntnis zur Selbsterkenntnis
Wenn der Mensch innerlich reift, sieht er sich immer mehr aus einer Distanz. Robert Kegan nennt dieses Merkmal einer inneren Reife Selbstobjektivierung. Parallel zur Selbstobjektivierung tritt der innere Beobachter, das höhere Selbst immer mehr ins Bewusstsein. Gerade Charakter-Typenmodelle schärfen den Blick für die innere, manchmal chaotische Diversität der seelischen Kräfte und helfen bei einer gezielten Regulation. Ich bin dann nicht mehr zornig, sondern ich spüre eine zornige Seite in mir. Die reife, sich selbst regulierende Seele würde dann fragen: Was braucht dieser Zorn von mir?

Die Selbstregulation setzt innere Klarheit voraus, um präzise fühlen zu können, was sich im inneren abspielt. Beide Prozesse, die innere klare Wahrnehmung und die Selbstregulation profitieren von einer differenzierten Menschenkenntnis. Dies gilt umso mehr noch für die Ebene, die sich hinter den beschriebenen inneren Kräftespielen verbirgt: den inneren Schatten, den ungelebten Seiten (dem niederen oder unbewussten Selbst). Diese Teile erkennt man nur, wenn man sich selber an Modellen abgleichen kann mit der Frage: Welche Seite lebe ich nicht? Wo sind meine blinden Flecken?
Fazit
In der Integralen Theorie ist die Erkenntnis gereift, dass Meditation nicht alleine zur Selbstverwirklichung führt. Gerade für Menschen mit tiefen inneren Verletzungen und starken unbewussten Mustern kann dieser Weg der Bewusstseinserweiterung durch Meditation und östliche Praktiken sogar gefährlich sein und Schattenanteile und unbewusste Muster verstärken. Hier gilt es ergänzend, die westliche spirituelle Praxis der psychologischen Klärung im Sinne einer Schattenarbeit anzuwenden. Die Schatten werden aber nur erkennbar, wenn ein von Verletzungen geläuterter spriritueller Lehrer einem den Weg weist oder man sich in einem Charaktertypenmodell selber spiegelt. Genau diesen Zweck erfüllen die Lebensmatrix und entsprechende Kurse der Visions Schmiede. Ein einfacher Lebensmatrix-Typentest gibt dir zudem kostenlos wichtige Hinweise zu deinem Charakter- und Naturell-Typen.